Prügelei um Flughafen-Parkplätze
Am Düsseldorfer Airport finden Beschäftige kaum noch eine Lücke.
DÜSSELDORF Auf den MitarbeiterParkplätzen des Düsseldorfer Flughafens soll es fast täglich zu handgreiflichen Auseinandersetzungen kommen. „Im Kampf um die Lücke gehen sich manche an die Gurgel“, sagt ein betroffener Mitarbeiter, der im Sicherheitsbereich des Airports tätig ist. „Auch die Autos werden mutwillig beschädigt, meistens zerkratzt“, berichtet er.
Die angespannte Situation rührt daher, dass es offenbar schon seit Jahren viel zu wenige Parkplätze für die vielen Mitarbeiter von Fremdfirmen gibt, die am Flughafen tätig sind. „Man benötigt eine Stunde, um einen Parkplatz zu finden“, sagt der Insider. Zudem sei der Mitarbeiterparkplatz in einem desolaten Zustand. So steht der Platz bei starkem Regen unter Wasser. „Man muss dann seine Socken und Schuhe ausziehen, die Hosen bis zu den Knien hochziehen, wenn man aus dem
Auto steigt“, klagt eine betroffene Securitymitarbeiterin.
Für die Benutzung des Parkplatzes zahlen die Mitarbeiter jeden Monat 26 Euro. Damit habe man laut Flughafen eine „allgemeine Berechtigung ohne Stellplatzgarantie auf einen bestimmten Parkplatz“. Mehrere Betriebsräte haben den Verantwortlichen des Flughafens ei- nen Brief geschrieben, der unserer Redaktion vorliegt, in dem sie die Zustände anprangern. Der Flughafen verweist darauf, dass die Mitarbeiter auch noch andere Parkplätze benutzen könnten. „Die Hauptproblematik sehen wir darin, dass Mitarbeiter häufig bevorzugt auf dem nächsten Stellplatz parken wollen. Dadurch kann es punktuell zu Überfüllungen kommen“, so Flughafensprecher Christian Hinkel. Das Problem sei jedoch, dass die Alternativ-Parkplätze auch alle voll seien und zudem viel zu weit weg liegen würden, sagt ein Unterzeichner des Briefes. „Zum Teil braucht man dann 45 Minuten zu Fuß vom Parkplatz bis zum Arbeitsplatz“, betont er.
Nun hat sich auch die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi eingeschaltet. „Das ist ein unhaltbarer, nicht zu akzeptierender Zustand und eines Flughafens dieser Größe unwürdig“, kritisiert Gewerkschaftssekretär Özay Tarim.