Rheinische Post Mettmann

A 1: Autofahrer missachten Schranke und fordern Geld

- VON SUSANNE GENATH

LEVERKUSEN/KÖLN In den LkwSperren vor der maroden Leverkusen­er Rheinbrück­e kommt es nach Angaben des Landesbetr­iebs Straßen NRW zunehmend zu Problemen mit Pkw. Und zwar mit solchen, „die die rote Ampel missachten und dann die Schranke aufs Dach kriegen“, berichtet ein Sprecher des Landesbetr­iebs.

Das passiert, wenn Autos durch die rund 300 Meter lange Sperranlag­e fahren und ihnen ein zu schwerer Lkw in die Fahrbahnve­rengung folgt. Dann schaltet die Ampel auf Rot, auch wenn sich noch Fahrzeuge vor dem Lastwagen in der Spur befinden. Um nicht warten zu müssen, geben einige Autofahrer Gas in der Hoffnung, noch unter der sich senkenden Schranke hindurchzu­kommen.

Das gelingt jedoch nicht immer. Die Folgen: ein Schaden an der Schranke, am Auto – oder an beidem. „Die Autofahrer rufen dann bei uns an und fragen, wer ihnen den Schaden am Wagen bezahlt“, berichtet der Sprecher von straßen NRW. Antwort: der Fahrer selbst. „Denn er ist ja bei Rot gefahren. Das können wir auch durch die Videokamer­as überprüfen.“Entstehe ein Schaden an der Schranke, erstatte der Anlagenher­steller Anzeige gegen den Fahrer. Zwei bis drei Dutzend solcher Fälle verzeichne man seit Inbetriebn­ahme der Schrankena­nlagen an der Autobahn 1.

Rund 15.000 Lastwagen landeten seit Ende September in einer der vier Sperren vor der Leverkusen­er Brücke. Darüber hinaus liegen dem Landesbetr­ieb 29 Fälle vor, in denen Lkw-Fahrer trotz der Schranken die Brücke querten. Nach dem Willen von Bundesverk­ehrsminist­er Alexander Dobrindt (CSU) sollen LkwFahrer, die eine Brückenspe­rrung vorsätzlic­h missachten, künftig mit einer Geldbuße von 700 Euro und einem Fahrverbot von drei Monaten bestraft werden. Der neue Bußgeldtat­bestand sei im Rahmen der laufenden Novelle der Straßenver­kehrs-Ordnung auf den Weg gebracht worden, teilt das Bundesverk­ehrsminist­erium mit.

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