Die Straßen in Mettmann sind schmaler als in Nantong
Austauschschüler aus China sind zu Gast in der Kreisstadt. Sie besuchen Düsseldorf und das Neanderthal Museum.
METTMANN Seit 2011 gibt es einen regelmäßigen Schüleraustausch zwischen dem Heinrich-HeineGymnasium und der Middle School No. 1 im chinesischen Nantong. Jetzt ist es wieder soweit, dass eine 35-köpfige Delegation aus Nantong bei Gastfamilien in Mettmann lebt. Nach einer einwöchigen Rundreise durch Europa findet vom 4. bis 11. Februar der zweite Teil des Besuchs in den Familien der Austauschpart- ner statt. Die deutschen Schüler werden im Oktober zum Gegenbesuch nach China starten. Jetzt waren die chinesischen Schüler (Alter 15 bis 16, zwei Drittel Mädchen) und ihre drei Lehrer zum Empfang bei Bürgermeister Thomas Dinkelmann im Ratssaal eingeladen. Begleitet wurden sie von HHG-Schulleiter Hanno Grannemann und den Begleitlehrern Viktoria Büscher und Jörg Feldmeier. Dolmetscherin Lin Chen von der Deutschen China-Gesellschaft übersetzte die Grußworte des Bürgermeisters. Das Wichtigste sei, so Dinkelmann, dass die Schüler Eindrücke einer ganz anderen europäischen Kultur mit nach Hause nähmen. „Nur durch das Kennenlernen entstehen Akzeptanz, Toleranz und Verstehen“. Wenn es funktioniere, könnten dabei Freundschaften für’s Leben entstehen, wie Dinkelmann von seinem eigenen Schüleraustausch mit Frankreich weiß. „Ich wünsche ihnen schöne Tage in Mettmann, und dass später gerne wiederkommen mögen“. Im Anschluss konnten die chinesischen Schüler noch Fragen stellen. Die Schüler interessierten sich vor allem für das deutsche Schulsystem und die Unterschiede zu China. Dinkelmann lobte aber die Öffnung des Deutschen Schulsystems in Richtung mehr Durchlässigkeit von unten nach oben. Ob die europäi- schen Demokratien der chinesischen Regierungsform überlegen seien? „Die europäische Geschichte ist komplex und bis 1945 von Kriegen geprägt“, sagte Dinkelmann. „Wir müssen nicht so tun, als wären wir die Ur-Demokraten“.
Pei Yang Zheng ist 16 Jahre alt und schon zum zweiten Mal in Europa. Seine Gastfamilie sei sehr nett und mit seinem Austauschpartner habe er sich gegenseitig deutsche und chinesische Kartenspiele beigebracht. Bisher habe er Düsseldorf besucht, gestern ging es ins Neanderthal Museum. Pei fällt auf, dass die Straßen in Mettmann schmaler seien als in Nantong, und die Menschen im Straßenverkehr viel rücksichtsvoller. Während Deutsche gern chinesisch essen, geht Pei zuhause gerne zu McDonald’s und KFC.