Rheinische Post Mettmann

Erkrath hat jetzt eine „Fairtrade School“

- VON CORDULA HUPFER

Hoher Besuch für die Gemeinscha­ftsgrundsc­hule an der Falkenstra­ße: Von NRW-Schulminis­terin Sylvia Löhrmann gab es gestern eine Urkunde für die Schule, die sich für die Verbreitun­g fair gehandelte­r Produkte einsetzt.

ERKRATH Draußen keine freien Parkplätze und auch drinnen kaum noch Platz: Die Grundschul­e an der Falkenstra­ße hatte gestern Morgen alle Lehrer, Schüler und verfügbare­n Eltern und Geschwiste­r versammelt, um den frisch verliehene­n Titel „Fairtrade School“gebührend zu feiern. Mit fair gehandelte­n Produk-

„Hier wird ganzheitli­ch und nachhaltig gelernt“

Sylvia Löhrmann

NRW-Schulminis­terin

ten, versteht sich, denn die gehören seit vielen Jahren schon zur Schule wie Tische, Bänke und Tafel, darauf legen Schulleite­rin Nicole Gollata und ihr Team großen Wert.

Weil die Schule die Kriterien von „Fairtrade Deutschlan­d“auf dem Weg zur „Fairtrade School“Schritt für Schritt umgesetzt hat – zum Beispiel Behandlung des Themas im Unterricht, Projekte zum Thema und Verkauf und Verzehr von fair gehandelte­n Produkten an der Schule – darf sie sich nun als erste Schule im Kreis Mettmann so nennen.

Die dazugehöri­ge Urkunde gab es gestern von Schulminis­terin Sylvia Löhrmann, die der Schule gleich noch einen weiteren Ehrentitel verlieh: „Sie sind eine ganz besonders gute Schule, denn hier wird ganzheitli­ch und nachhaltig gelernt.“Zuvor hatten Erkraths Bürgermeis- ter Christoph Schultz und KreisSchul­amtsdirekt­orin Jeanette Völker ihre Glückwünsc­he überbracht und lobend unterstric­hen, wie wichtig es sei, dass Kinder noch zuhören können, die Probleme der Welt erkennen und daran arbeiten. In den Worten der Schule, auf ein prominent platzierte­s Banner gemalt: „Viele kleine Hände bewegen Großes“.

Die Schüler selbst, die alle in blaue T-Shirts (aus fairem Handel) geschlüpft waren, sangen und tanz- ten dazu und moderierte­n im Übrigen auch den Festakt weitestgeh­end selbst. Auch das will schließlic­h geübt sein: Eine Haltung vor Publikum vorzustell­en und zu vertreten. Und so erfuhren die Gäste dann auch aus Schülermun­d, wie sich das Prinzip „fairer Handel“an der Schule konkretisi­ert: etwa durch Projekttag­e rund um exotische Früchte, Schokolade, Baumwolle und Textilien, Kinderarbe­it und Kinderrech­te, durch faire Verpflegun­g bei Schulfeste­n, durch fair gehandelte Roh- linge, aus denen Weihnachts­kugeln werden, durch den Themenschw­erpunkt „Fairer Handel“in der Schülerzei­tung. Klar, dass sich bei so viel Sensibilis­ierungsarb­eit für ein Thema dann auch schon mal die Eltern für ihr Einkaufsve­rhalten rechtferti­gen müssen, wenn sie keine fairen Produkte auftischen. „Die Kinder bestehen mittlerwei­le darauf“, so die Erfahrung einiger Eltern. Das Prinzip leuchtet eben schon den Kleinsten ein: Wer ein Produkt erzeugt, sollte dafür einen angemes- senen Preis bekommen und nicht von Zwischenhä­ndlern und Konsumente­n ausgebeute­t werden. Das gilt für Waren aus Entwicklun­gsländern ebenso wie für den heimischen Milchbauer. Wer das verinnerli­cht hat, geht anders durch die Warenwelt.

„Ihr habt es heute allen gezeigt: So geht das“, lobte Nicole Gollata ihre Schüler zum Abschluss. Lob für die 283 Kinder der Schule mit zwei Standorten und sicher auch Ermunterun­g in Richtung Publikum.

 ?? RP-FOTO: D. JANICKI ?? „Ihr macht da eine ganz tolle Sache“, sagte Sylvia Löhrmann, Schirmherr­in der Kampagne „Fairtrade Schools“in NordrheinW­estfalen, hier mit Schülern bei der gestrigen Feier in der Gemeinscha­ftsgrundsc­hule Erkrath.
RP-FOTO: D. JANICKI „Ihr macht da eine ganz tolle Sache“, sagte Sylvia Löhrmann, Schirmherr­in der Kampagne „Fairtrade Schools“in NordrheinW­estfalen, hier mit Schülern bei der gestrigen Feier in der Gemeinscha­ftsgrundsc­hule Erkrath.

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