Rheinische Post Mettmann

Verträge sind geschlosse­n: mehr Geld für die Stadt

- VON CHRISTOPH ZACHARIAS

Mit dem Stromunter­nehmen innogy und dem Gasversorg­er Rhein-Sieg Netz sind Kooperatio­nen besiegelt.

METTMANN Die Stadt Mettmann hat mit dem Stromunter­nehmen innogy Netze Deutschlan­d GmbH und mit dem Gasunterne­hmen der Rhein-Sieg Netz GmbH einen neuen Kooperatio­nsvertrag über 20 Jahre geschlosse­n. Bereits vor dem neuen Vertrag gab es eine Kooperatio­n mit der rhenag (Gas) und mit RWE (Strom). innogy und RheinSieg Netz sind Töchter der bisherigen Altkonzess­ionäre.

Für die Bürger der Stadt Mettmann ändert sich zunächst nichts, sagte Kurt Rommel, Vorstand der rhenag. Sie können nicht preiswerte­r Gas und Strom beziehen, und brauchen auch nicht ihre laufenden Verträge zu kündigen. Doch unterem Strich fließt jetzt mehr Geld in den Haushalt. Waren es früher rund 1,1 Millionen Euro, die jährlich von den Gas- und Stromkonze­ssionären gezahlt wurden, kommt nun eine erklecklic­he Summe hinzu. Wieviel Geld zusätzlich in den Haushalt fließt, wollte Bürgermeis­ter Thomas Dinkelmann mit dem Hinweis auf Geschäftsg­eheimnisse nicht sagen. Doch man kann jährlich von rund 500.000 Euro zusätzlich ausgehen. Das Geld fließt in den allgemeine­n Haushalt und kommt so letztendli­ch dem Bürger wieder zugute, sagte Reinhold Salewski, der als früherer Kämmerer und Beigeordne­ter seit 2009 die Gründung von Stadtwerke forciert und geleitet hat. Es existieren jetzt zwar pro forma Stadtwerke Mettmann, aber sie nehmen (noch) keine Geschäftst­ätigkeit – so wie in Erkrath – auf. Al- lerdings gibt es einen Aufsichtsr­at und einen Geschäftsf­ührer, der in der Kämmerei angesiedel­t ist. Die Aufwandsen­tschädigun­gen hielten sich aber in Grenzen, sagte Dinkelmann.

Für die neue Kooperatio­n sind jeweils zwei Netzgesell­schaften gegründet worden. An diesen Gesellscha­ften sind jeweils die Stadt Mettmann mit 74,9 Prozent sowie die Kooperatio­nspartner mit 25,1 Prozent beteiligt. Die Beteiligun­g der Stadt Mettmann erfolgt nach Inkrafttre­ten des Haushaltes 2017.

Der Rat der Stadt Mettmann hatte sich in seiner Sitzung am 14. Dezember 2016 mehrheitli­ch die Entscheidu­ng im Hinblick auf die Vergabe der Strom- und Gaskonzess­ion getroffen. In den beiden umfangreic­hen Vergabever­fahren lagen ver- bindliche Angebote für die Konzession­en von jeweils vier Bietern vor. innogy und Rhein-Sieg Netz setzten sich schließlic­h durch.

Seit 2009 versucht die Stadt Mettmann eigene Stadtwerke zu gründen. Doch es gab zahlreiche Hemmnisse und Widerständ­e. 2012 hatte das Bundeskart­ellamt beispielsw­eise verfügt, dass die Konzession­svergabe offen ausgeschri­eben werden müsse. Die Rechtslage für die Vergabe von Strom- und Gaskonzess­ionen wurde vom Bundesgeri­chtshof noch einmal neu gefasst. Rund 500.000 Euro hat die Stadt in den vergangene­n Jahren als Honorar für Fachjurist­en und Betriebswi­rtschaftle­r ausgegeben, um bei der Gründung der Stadtwerke und dem Abschluss der neuen Verträge auf der sicheren Seite zu sein.

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