JECKES ABC
N – wie Narrenkappe
Das Wichtigste kommt zum Schluss – eigentlich. Jeden Tag bringen wir einen Beitrag mit Wissenswertem zum Karneval. Und, das sei vorweggenommen, bei unserem ABC kommt das Ende wirklich zum Schluss: A wie Aschermittwoch nämlich.
Heute geht es ans an N wie Narrenkappe. Es soll Leute geben, da denkt man, die tragen das Ding nicht nur an Karneval, aber das gehört natürlich nicht hier hin. Wenn man die Narrenkappe erklären möchte, muss man die Gugel kennen. Eine Gugel war ein im Mittelalter sehr beliebtes Kleidungsstück Es sieht aus wie eine Kapuze, der Stoff bedeckt aber auch die Schultern des Tragenden. Die Narren trugen diese Gugel mit einem außerordentlich langen Zipfel. Das galt je nach Sichtweise als provokant oder gar als Gotteslästerung. Auf jeden Fall sind die Narren damit aufgefallen. Später wurde daraus eine Kappe mit zwei abstehenden Eselsohren, an deren Ende man noch Schellen befestigte. Im 15 Jahrhundert kam au f dem Kopf noch ein Hahnenkamm hinzu. Der Hahn stand im Mittelalter für die Verkörperung der sexuellen Begierde des Menschen, der Narr damit als einer der fleischlichen Liebe verfallener Mensch, der sich von der christlichen Nächstenliebe weit entfernt hat. In vielen unterschiedlichen Ausprägungen entwickelte sich daraus die Narrenkappe. Eselsohren gibt es nicht mehr, aber der angedeutete Hahnenkamm ist geblieben. Ein preußischer Kommandeur kam 1827 auf die Idee, die Kappe im Karneval offiziell einzuführen. wie