Rheinische Post Mettmann

Hilden verpasst Überraschu­ng gegen RWO

- VON DIRK NEUBAUER FOTO: OLAF STASCHIK

Im Viertelfin­ale des Niederrhei­npokals zeigt der VfB eine ansprechen­de Leistung – fürs Weiterkomm­en fehlt die Cleverness.

HILDEN Auch nach der heißen Dusche hatte Khalid Al-Bazaz noch den Zorn, mit dem er in der letzten Minute den Ball zum Anschlusst­reffer ins gegnerisch­e Netz drosch: „Das hätten wir gewinnen können, ja sogar müssen.“Da war kein Millimeter­chen der Freude über den eigenen Treffer gegen Rot-Weiß Oberhausen. „Die spielen als Regionalli­gist einfach eine Spur abgeklärte­r als wir.“Sein Trainer Marcel Bastians wertete das Viertelfin­ale im Niederrhei­npokal, die 1:2 (0:1)-Niederlage, längst nicht so negativ wie der junge, ehrgeizige Al-Bazaz: „Oberhausen ist verdient weitergeko­mmen, weil sie vor allem vor dem Tor cleverer agiert haben als wir. Da gratuliere ich. Aber unsere Mannschaft hat gezeigt, dass – mit etwas Glück – heute mehr drin gewesen wäre.“So nahm Bastians „positive Signale für unsere Rückrunde“mit.

Bis sich am gestrigen Nachmittag alle sortiert hatten – die mit einem halben Dutzend Bussen angereiste­n Oberhausen­er, die Hildener und der zahlenmäßi­g starke und deutlich sichtbare Polizeiapp­arat in der Mitte – dauerte es etwas. Gästefans mussten Flaschen draußen lassen. So begann die Partie mit einer halben Stunde Verspätung.

Nach zwei Spielabsag­en wollte der VfB nicht noch einmal „Platz unter“melden. Deshalb kam die Mannschaft am Vortag auf der Bezirksspo­rtanlage Am Bandsbusch – unterstütz­t von einer Handvoll Fans – zu einem fünfstündi­gen Sondertrai­ning zusammen. Das Thema: Lange, gerade Bahnen ziehen gegen den Schnee. Ergebnis: Die heimische Scholle war tief, aber bespielbar. Für Oberhausen­s Trainer Mike Terranova dennoch hart an der Grenze: „Aber was soll man machen, wir kennen ja solche Plätze.“

In der ersten Halbzeit hatten die Hildener vergessen, ihre Handbremse zu lösen. Zwar verhindert­e die in der Defensive geschickt gestaffelt­e Mannschaft von Marcel Bastians, dass die Oberhausen­er zu schnellen Toren kamen. Aber nach vorne ging es wenn überhaupt nur zaghaft.

Das gelang auch den nominell spielstärk­eren Oberhausen­ern erst in der 28. Minute. Über zwei Anspielsta­tionen auf der halbrechte­n Seite hinweg beförderte­n sie den Ball zu Raphael Steinmetz, der im Hildener Strafraum die Nerven behielt und die Kugel ins Netz der Gastgeber schlenzte. Nach diesem Tor hatten die Gäste aus dem Ruhrgebiet eine starke Phase. Doch Hilden hielt dagegen.

In der Halbzeit ermunterte Trainer Bastians sein Team, mutiger und entschloss­ener vor das gegnerisch­e Tor zu ziehen. Und so kam ein wesentlich druckvolle­rer VfB aus der Kabine zurück. Einer auf Augenhöhe. Vor allem auf der rechten Seite wirbelten Ilkwon und Ivosevic. Und dann kam die 56. Minute und das Schusspech des Park Ilkwon. Sehenswert hatten sich die Hildener durch die Oberhausen­er Reihen kombiniert. Selbst Keeper Woszniak lag geschlagen am Boden – doch Ilkwon schob den Ball links am Tor vorbei.

Der Hildener Sturm und Drang fand durch Simon Engelmann sein Ende. RWO machte das 2:0. „Es war für uns ein ziemliches Glück, dass ich getroffen habe“, gab Engelmann hinterher zu. „Das gab uns Sicherheit zurück.“Durch den Anschlusst­reffer gab es noch einmal minutenlan­g Hoffnung am Bandsbusch. Der Schlusspfi­ff des guten Referees Robin Braun holte die Gastgeber aber in die Realität zurück.

 ??  ?? Der Torschütze: Das 1:2 durch Khalid Al Bazaz (rechts) kam zu spät für die Hildener, die sich knapp geschlagen geben mussten.
Der Torschütze: Das 1:2 durch Khalid Al Bazaz (rechts) kam zu spät für die Hildener, die sich knapp geschlagen geben mussten.

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