Rheinische Post Mettmann

Närrische Kostüme aus dem Baumarkt

- VON ANDREA BINDMANN UND NATALIE URBIG

Nicht immer ist es der klassische Karnevalsl­aden, in dem tolle Verkleidun­gen gekauft werden können. Manchmal gibt es sie auch da, wo man sie nicht vermutet. Zum Beispiel im Baumarkt: Wir geben einige Anregungen.

HILDEN Der Straßenkar­neval nähert sich mit Riesenschr­itten. Leidenscha­ftliche Karnevalis­ten feilen bereits seit Monaten an ihren Kostümen und scheuen weder Kosten noch Mühen, um der Illusion eines Piraten oder eines

Clowns möglichst nahe zu kommen. Für alle, die noch nach einer Verkleidun­g suchen, die sowohl das Zeit- als auch das Geldkonto schont, haben wir uns auf den Weg in den Baumarkt gemacht.

Basis für die ersten beiden Verkleidun­gen ist ein Malerovera­ll. Zugegeben – robust ist dieser mit seiner eher papieren Konsistenz nicht – dafür aber vielseitig. Und günstig. Der weiße Einweganzu­g in den Größen S bis L kostet im Hildener Obi-Markt gerade mal 3,49 Euro. Mit ein bisschen Farbe lässt sich der Maleranzug nach Belieben gestalten. Wir haben uns entschiede­n, daraus eine Kuh und einen Schneemann zu machen. Und so geht’s: Um den Anzug in eine Kuh zu verwandeln, werden zunächst mit einem Edding die Fle

cken aufgezeich­net. Das Aus- malen funktionie­rt am besten mit Acrylfarbe, die mit ein bisschen Wasser verdünnt wurde. Von Wasserfarb­e raten wir ab: Zu mühsam ist es, die Flecken damit auszufülle­n.

Um das Kostüm abzurunden, werden aus Tonkarton oder Moosgummi die Kuhohren gefertigt, die dann an einem Haarreifen befestigt werden. Auch als Zebra, Giraffe oder Schneemann lassen sich die weißen Anzüge gestalten.

biert:

Letzteres haben wir auspro-

Auch hier bildet der weiße Malerovera­ll die Grundlage: Zusammen mit einem knallroten Schal, einem schwarzen Hut und dicken Knöpfen (für die wir Kunststoff­kugeln mit einer schwarzen Strumpfhos­e überzogen haben), ist der Schneemann in kurzer Zeit hergestell­t und bereit für den Straßenkar­neval.

Unser nächstes Basisteil ist eine blaue Latzhose, die es in den Größen M-XXL für 18,99 Euro im Baumarkt gibt. Mit ein wenig Fantasie und einer Handvoll Accessoire­s, die wir übrigens im Kleiderlad­en des SKFM in Hilden aufgestöbe­rt haben, haben wir den Baumarkt-Flur in ein Ankleidezi­mmer verwandelt.

Was liegt da näher, als aus der Latzhose zuerst einen klassische­n Bauarbeite­r zu machen. Dafür brauchen wir dicke Schuhe (damit gibt’s beim Zug garantiert keine kalten Füße), ein kariertes Hemd und einen Helm (auch den gibt es im Baumarkt, Kosten 10,49 Euro). Zur Dekoration können Hammer, Schraubenz­ieher oder gleich die ganze Werkzeugki­ste mitgenomme­n werden. Tauschen wir die dicken Winterschu­he gegen gelbe Gummistief­el, das Hemd gegen ein Ringelshir­t und setzen eine Wollmütze auf (kostet in der Kleiderkam­mer zwischen 50 Cent und einem Euro), machen wir aus unserem Bauarbeite­r einen zünftigen Fischer. Seine Beute kann mit ein wenig handwerkli­chem Geschick aus Pappe ausgeschni­tten, bemalt und beklebt werden. Ein Fischernet­z rundet das Kostüm ab.

Wie vielfältig der Blaumann sein kann, zeigt sich, wenn er sich mit einem roten Pullover (gab’s für zwei Euro im SKFM), einer Kappe (50 Cent) und bemalter Pappe flugs in Super Mario verwandeln lässt. Wer mag, komplettie­rt das Kostüm stilecht mit einem aufgemalte­n Bart und weißen Handschuhe­n, die der Baumarkt für 2,39 Euro bereit hält. Wer einmal (Verkleidun­gs)-Blut geleckt hat, kann aus der blauen Hose mit ein paar Handgriffe­n auch einen Gartenzwer­g, einen Gärtner oder einen Clown zaubern. Und nach dem Karneval lassen sich die Utensilien auch noch für den nächsten Anstrich verwenden.

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FOTO: STASCHIK Die weißen Maleranzüg­e haben Andrea Bindmann und Natalie Urbig in Kuh und Schneemann verwandelt.
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FOTO: URBIG Narrenfrei­heit im Baumarkt: Gummistief­el, ein Ringelshir­t und eine Wollmütze machen aus der Latzhose einen zünftigen Fischer.
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FOTO: URBIG Klassisch wird die Latzhose genutzt, wenn aus ihr das Kostüm des Bauarbeite­rs wird. Mit einem karierten Hemd und Helm ist er bereit für seinen Einsatz.
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