„Soziale Stadt“macht Fortschritte
Der SPD-Fraktionsvorsitzende Detlef Ehlert referierte bei der AG 60 plus.
ERKRATH (lard) Die „Soziale Stadt“ist ein viel diskutiertes Thema. Nun hatte die Arbeitsgemeinschaft (AG) 60 plus der SPD den SPD-Fraktionsvorsitzenden Detlef Ehlert eingeladen, über den aktuellen Sachstand zu berichten. Der eröffnete seine Ausführungen mit dem Hinweis, dass der dynamische Bundestrend der SPD inzwischen auch vor Ort angekommen sei. Messbar sei das etwa anhand von Mitgliederzuwächsen: „Das ist sicher Ergebnis der erfrischenden Auftritte von Martin Schulz.“Nachdem die SPD nun auch Bundespräsident ist, bekannte Ehlert: „In den letzten Tagen habe ich verstärkt das Gefühl: det macht richtig Spaß.“
Grund zum Jubeln gebe es jedoch wegen der städtischen Finanzsituation nicht. Lokaler Kern des angestrebten Förderprogramms „Soziale Stadt“sei die Sandheide einschließlich des Gebietes um das Bürgerhaus: „Dort wohnen zu 28 Prozent Menschen mit ausländischem Pass. Der Anteil der Kinder ist ebenfalls deutlich höher als in anderen Stadtbereichen.“Hier zeichne sich mit dem Neubau einer Kindertagesstätte und der Grundschule sowie der Etablierung des nahe gelegenen neuen SKFM-Sozialkaufhauses an der Hildener Straße, in das auch die Tafel, die städtische Kleiderkammer und das Integration-Kulturzentrum ziehen könnten, umfassender Erneuerungsbedarf ab, sagte Ehlert. „Auch die Wohlfahrtsorganisationen können dann eher Zuschüsse bekommen, wenn Erkrath bei der ‚Sozialen Stadt‘ dabei ist.“Hiesige Hausbesitzer könnten auf bessere Modernisierungszuschüsse hoffen.
Auf Bundesebene ist gerade ein neues Förderprogramm „Investitionspakt Soziale Integration im Quartier 2017“etabliert worden. Anders als in der Vergangenheit können damit, in Kombination mit der „Sozialen Stadt“, auch Schulen und Kindertagesstätten gefördert werden, mit Förderquoten von bis zu 90 Prozent. Sogar eine Feuerwache auf dem Cleverfeld könnte wegen der Beteiligung der Freiwilligen Feuerwehr auf eine Bezuschussung von 60 Prozent hoffen.
Mitte Januar hatte Bürgermeister Christoph Schultz Vertretern der Bezirksregierung und der Landesbauministerialverwaltung die Hochdahler Vorhaben vorstellen können. Die Experten konnten zwar keine Förderung zusagen, sahen aber keine grundsätzlichen Bedenken, Feuerwache und Sozialkaufhaus in das Sandheider Förderprojekt zu integrieren. In der Diskussion mahnten politikerfahrene Genossen, dass der Erfolg solcher Projekte schon in der „Neuen Stadt Hochdahl“oft von Einzelpersonen abhing, die im Sinne eines sozialen Quartiermanagements die Menschen zusammenbringen können. Erinnert wurde etwa an das Kinderhaus von Irene Nett.
Der Antrag zur „Sozialen Stadt“ist gestellt. Die Entscheidung über die Aufnahme fällt im Mai.