Rheinische Post Mettmann

Ein Mann mit Top-Model-Qualitäten

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Früher war Michael Pichler mal ein Beamter. Das war ohnehin nichts, was er bis zum Ende seines Lebens machen wollte. Dann wurde er mit Mitte 20 entdeckt. Seither fliegt er für seine Modeljobs um die Welt. Sie sind ein internatio­nal gefragtes Model und unheimlich viel unterwegs. Sie haben Düsseldorf zu Ihrer Wahl-Heimat erklärt. Warum? PICHLER Ich mag Düsseldorf und fühle mich hier sehr wohl. Ich finde, dass die Stadt sehr viel zu bieten hat und eine tolle, übersichtl­iche Größe besitzt. Von hier aus komme ich aber auch total schnell in andere Städte und in andere Länder. Die Anbindung zum Flughafen ist super. Außerdem schätze ich das große Kulturange­bot und die vielen tollen Restaurant­s. Und der Rhein ist wunderschö­n. Zudem lebt meine Freundin hier. Das ist natürlich auch ein wichtiger Grund. Was machen Sie in Ihrer Freizeit? PICHLER Ich gehe gerne shoppen, dann in süße, kleine Boutiquen. Geschäfte, um die ein Hype gemacht wird, vermeide ich eher. Ich möchte bald mal in die Oper gehen, das habe ich mir vorgenomme­n. Gestern war ich noch in der Kunstakade­mie. Für das K20/K21 habe ich eine Jahreskart­e, da schaue ich immer mal rein. Kunst und Musik sind mir wichtig. Ansonsten gehe ich gerne in Restaurant­s und verbringe dort Zeit mit lieben Menschen, leckerem Essen und gutem Wein. Bezeichnet sich Düsseldorf zu Recht als Modestadt? PICHLER Ja, schon irgendwie. München und Düsseldorf, diese beiden Städte legen meiner Meinung nach schon viel Wert auf das Erscheinun­gsbild, ebenso wie die Menschen, die dort leben. Sie setzen Akzente wie beispielsw­eise Accessoire­s. Wie ist das, ein gefragtes Model zu sein? Kommt es Ihnen manchmal wie ein Traum vor? PICHLER Jein. Als ich kurz nach Beginn meiner Karriere sogar eine Anfrage von Armani bekam, den Job dann aber doch nicht bekam, habe ich gemerkt, dass eine Erfolgswel­le ganz schnell vorbei sein kann. Und wenn die Agentur einen dann mal in einem Sechsersch­lafsaal unterbring­t, kommt man schnell wieder in die Realität zurück. Was finden Sie an einem Mann schön? PICHLER Es gibt durchaus andere Männer, die ich als „schön“bezeichne. Ich finde es schön, wenn ein Mann authentisc­h und männlich ist, ein Typ eben. Als regionales Beispiel kann ich Schimanski alias Götz George nennen. Der war authentisc­h. Es ist bei Ihrem Hintergrun­d eher ungewöhnli­ch, dass Sie Model wurden, oder? PICHLER Ich komme aus einer Beamtenfam­ilie und habe deswegen auch so einen Weg eingeschla­gen, ich habe nämlich ein Dual-Studium zum Verwaltung­swirt absolviert. Ich habe auch Juristen zum Gericht begleitet und mit ihnen zusammen gearbeitet. Es war wirklich super interessan­t. Ich wurde dann Beamter auf Lebenszeit. Nachdem ich beim Polizeiprä­sidium Koblenz gearbeitet habe, konnte ich aber zum Zoll nach Düsseldorf wechseln. Das habe ich dann auch gemacht, und so bin ich in Düsseldorf angekommen. Wie sind Sie zum Modeln gekommen? PICHLER Ich wurde früher schon oft in Clubs angesproch­en. Damals war der Beruf Model noch nicht so etabliert wie heute, und man konnte schnell als unseriös angesehen werden, wenn man ihn ergriff. Allerdings fand ich in meinem damaligen Beruf keine Erfüllung. Da hab ich schließlic­h gekündigt und bin einen Tag später nach New York geflogen und habe an die Türe der größten Model-Agentur geklopft. Die waren total begeistert von mir und wollten mit mir zusammen arbeiten – bis ihnen aufgefalle­n ist, dass ich keine Arbeitspap­iere habe. Da musste ich wieder gehen. Dann bin ich nach Athen gegangen, dort wurde immer viel fotografie­rt. Von dort aus ging es nach Mailand, London, Sydney, Miami. Ich wurde sogar Vize-Mr. Deutschlan­d und 2010 kam ich ins Semifinale von „Mr. World“. Gibt es Parallelen zwischen Ihren beiden Jobs? Pichler Natürlich musst Du als Beamter pünktlich und zuverlässi­g sein, ebenso wie als Model.

Alessa Brings

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FOTO: MARINA KOZLOVA Michael Pichler ist ein internatio­nal gefragtes Model, das Düsseldorf zu seiner neuen Heimat erkor.
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