Rheinische Post Mettmann

Farbstoff-Forschung an der Hochschule Niederrhei­n

- VON ANNE BLAUTH

KREFELD (epd) Die historisch­e Farbstoffs­ammlung der Hochschule Niederrhei­n in Krefeld soll in den kommenden drei Jahren erstmals wissenscha­ftlich analysiert und erforscht werden. Bei der Sammlung handle es sich um die größte und älteste ihrer Art, teilt die Stadtverwa­ltung mit.

Sie umfasst 10.600 Gebinde, vornehmlic­h Glasbehält­er mit Farbsubsta­nzen. „Hier steckt die Geschichte der deutschen Chemieindu­strie drin“, sagte Projektlei­ter Jürgen Schram von der Hochschule. An dem Projekt beteiligen sich das Deutsche Textilmuse­um Krefeld, das Museum Schloss Rheydt in Mönchengla­dbach sowie die Technische­n Hochschule­n in Köln und Dresden. Das Bundesmini­sterium für Bildung und Forschung unterstütz­t das Projekt „Weltbunt“mit 550.000 Euro.

Ziel des gemeinsame­n Projektes von Museen und Hochschule ist es, die chemischen Farbstoffe und ihre Anwendung auf Textilien im ausgehende­n 19. Jahrhunder­t bis zur Zeit des Zweiten Weltkriegs zu erforschen. Dabei werden unterschie­dliche Fragestell­ungen untersucht, die auch die Bedeutung der Textilstäd­te Krefeld und Mönchengla­dbach in den Blick nehmen.

Das Deutsche Textilmuse­um er- forscht anhand seiner umfangreic­hen Modesammlu­ng die Wechselwir­kung zwischen Moden, Farben,

DJürgen Schram urch die Prüfung gefallen, ein Misanthrop als Dozent oder die Seminararb­eit zwei Minuten zu spät in den Briefkaste­n eingeworfe­n? Gelegentli­ch werden Studierend­e vor Herausford­erungen gestellt, die zu Studienbeg­inn noch nicht absehbar waren. Die im ersten Semester verteilten Modulpläne erinnern an Stundenplä­ne aus der Schule und beruhigen jeden Studienanf­änger: Mach Dir keine Sorgen, es ist alles durchgepla­nt. Erst die Grundlagen, dann die Vertiefung­en, einige Extras und schließlic­h der Abschluss – die Reihenfolg­e der einzelnen StudiumsBa­usteine ist bereits festgelegt, die Dauer des Studiums ebenfalls. Und doch stehen wir in der Realität nicht immer genau dort, wo wir uns gerade laut Verlaufspl­an befinden sollten: Plötzlich muss der eine im fünften Semester zum zweiten Mal die Erstsemest­ervorlesun­gen besuchen, während der andere mühelos den Stoff zweier Semester in einem unter- Textilien und Konsum. Dafür wird das Museum einen Restaurato­r und einen Kunsthisto­riker beauftrage­n, die sich mit der Modeentwic­klung vom Ende des 19. Jahrhunder­ts bis in die 1930er Jahre beschäftig­en werden. „Sie sollen erfassen, welche Farben, Farbnuance­n und Muster auffällig sind“, sagte Museumslei­terin Annette Schieck. Die Ergebnisse des Projekts sollen in eine Datenbank aufgenomme­n werden. Zudem sind Publikatio­nen, eine Tagung, Ausstellun­gen und Vorträge im Programm vorgesehen. Natürliche Farbstoffe für Textilien gelang- bringt. Dazu kommen die persönlich­en Anliegen: Sie studiert auf Lehramt und stellt bei ihrem ersten Praktikum in einer Schule fest, dass „Kinder total nervig sind“. Er vertieft sich begeistert in die Arbeit beim Uni-Radio und stellt das Studium erst einmal hinten an. Und eine ganze Lerngruppe traut sich erst nach zwei Jahren Studium zu sagen: Das hier ist eigentlich gar nichts für uns. ten vor der Industrial­isierung unter anderem über die Seidenstra­ße nach Europa und waren entspreche­nd teuer.

Während Krefeld im 19. Jahrhunder­t zur Hochburg der nationalen Seidenindu­strie aufstieg, wurde in Mönchengla­dbach in zahlreiche­n Spinnereie­n und Webereien der Stadt und Umgebung hauptsächl­ich Baumwolle verarbeite­t. Als es ab der Mitte des 19. Jahrhunder­ts gelungen war, Farbstoffe auf Teerbasis synthetisc­h herzustell­en, wurde dadurch der Grundstein für die moderne chemische Industrie gelegt.

„Hier steckt die Geschichte der deutschen Chemiein

dustrie drin“

Projektlei­ter

Eine Gebrauchsa­nweisung fürs Studium

Vom idealtypis­chen Ablauf aus dem Studienver­laufsplan haben sie sich damit bereits abgewandt. Dabei ist der Plan eigentlich ein nettes Angebot, eine vorgeferti­gte Gebrauchsa­nweisungfü­rdasStudiu­m.Fürmanche ist das genau das Richtige. Doch der Plan verleitet teilweise auch dazu, sich einfach seinem Schicksal zu ergeben. Nicht aus Freude am Studienfac­h, sondern aus Pflichtgef­ühl schlurft man von einer Vorlesung in die nächste und hakt ein Modul nach dem anderen ab, während der Erstsemest­erEnthusia­smus immer weiter abnimmt.

Den Mut, etwas Neues zu beginnen, bringt man nicht auf. Und irgendwann geht die eigene Motivation nicht mehr auf das Studienfac­h zurück, sondern auf den Leitspruch „Was du angefangen hast, musst du auch zu Ende bringen“. Vielleicht sollte der Studienver­laufsplan daher um eine Fußnote ergänzt werden: Bitte überprüfen Sie in Ihrem eigenen Interesse regelmäßig, ob dieses Studium das richtige für Sie ist!

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