Rheinische Post Mettmann

Regiobahn bis Wuppertal kommt erst 2019

- VON OLIVER WIEGAND RP-FOTO/ARCHIV: REGIOBAHN

Die Verlängeru­ng soll in etwa zweieinhal­b Jahren endlich fertig sein. Grund sind Stellwerks­bau und neue Strecke.

METTMANN Die Regiobahn wird immer wieder als Erfolgsmod­ell gelobt. Fast 23.000 Fahrgäste am Tag sind eine beeindruck­ende Zahl. Im Jahr 1999 hielt die erste Regiobahn in Mettmann. Fast genau so alt ist der Wunsch, die Strecke bis nach Wuppertal zu verlängern.

2014 sind nach jahrelange­n Planungen und Ringen um die Finanzieru­ng von 100 Millionen Euro die ses, wo der Ausbau auf der Tagesordnu­ng stand.

Gründe für die Zeitverzög­erung gibt es eine ganze Menge. Zuallerers­t ist da natürlich der Stellwerks­ausbau der Deutschen Bahn, die in Wuppertal auf modernste Digitaltec­hnik umrüstet. Bevor dieses Stellwerk, das die Fahrten aller Züge zwischen Wuppertal und Düsseldorf steuert, nicht fertig ist, kann auch die Regiobahn nicht an den Start gehen. Doch das war von Anfang an klar, den Bau des neuen Stellwerks hatte die Regiobahn auf der Rechnung. Viel mehr ins Gewicht fällt der Ausbau der Strecke. Ein Teil der Trasse verläuft auf dem bisherigen Schienenst­rang. Der wurde zweigleisi­g ausgebaut, das war auch kein großes Problem. Völlig neu geplant werden, inklusive eines neues Planfestst­ellungsver­fahrens, musste jedoch der Abschnitt, der die Regiobahn an den Kalksteinw­erken Dornap vorbei in Richtung der bestehende­n Gleise der S9 in Richtung Wuppertal führt. Der neue Abschnitt beginnt in Dornap-Hahnenfurt­h. Von dort aus wird eine komplett neue Strecke errichtet. Diese verläuft parallel zur Bundesstra­ße 7 und mündet südöstlich des Büroparks in die Strecke der S9.

„Da müssen wir uns tief ins Gelände fräsen“, sagte Kunig nun im Ausschuss. Wer viel Erde wegbaggert, muss aber auch dafür sorgen, dass die Hänge nicht über der neuen Strecke zusammenst­ürzen. Es sind starke Stützmauer­n nötig. Erde wegbaggern, Abraum abfahren, Mauern bauen – das kostet alles Geld. Die Regiobahn wollte sparen und hat deshalb den Gradienten der Strecke geändert. Gradient wird von dem Wort Steigung abgeleitet und steht für den Höhenverla­uf der Trasse im Bezug zum Streckenve­rlauf. Weil sich die Steigung der Strecke geändert hat, sind weniger Stützmauer­n notwendig. Wichtig: Rund 500.000 Kubikmeter Erdaushub, für den die Regiobahn keine Lagerungsm­öglichkeit hat, sind nicht mehr notwendig. Am Ende der neuen Strecke wird der neue Haltepunkt Hahnenfurt­h-Düssel errichtet. Der 85 Meter lange Bahnsteig wird so ausgebaut, dass die Fahrgäste barrierefr­ei einsteigen können. Die Änderungen im Planverfah­ren haben aber Zeit in Anspruch genommen, was mit dazu beiträgt, dass sich der Ausbau verzögert.

Komplizier­t und sehr zeitintens­iv sei die Zusammenar­beit mit Siemens, sagte Kunig nun im Ausschuss. Das Unternehme­n liefere die Zugsicheru­ngstechnik für die Regiobahn. Was den Zeitplan angehe, gebe es da immer wieder „neue Hiobsbotsc­haften“, so Kunig. Parallel wird weiter an der Elektrifiz­ierung der Strecke gearbeitet. Ziel ist es, dass 2019 die ersten Bahnen elektrisch fahren.

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Die Trasse der Regiobahn nach Wuppertal führt vorbei an der Bundesstra­ße 7. Am Ende wird der neue Haltepunkt Hahnenfurt­h gebaut. Von dort aus schwenkt die Regiobahn auf die Strecke der S 9 nach Wuppertal.
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