Rheinische Post Mettmann

Künftig werden auch kleine Straßen geräumt

- VON THOMAS PETER

Der Winterdien­st in der Stadt wird neu organisier­t. Anwohner von kleinen und steilen Straßen müssen ihr Auto nicht mehr weit entfernt parken. Wo nicht geräumt wird, gibt es keine Gebühren.

ERKRATH Der astronomis­che Frühlingsa­nfang findet in diesem Jahr am Montag, 20. März, statt. Ob es bis dahin noch mal schneit? Auf jeden Fall haben die Politiker vor kurzem im Hauptaussc­huss ein neues Winterdien­stkonzept für die Stadt Erkrath beschlosse­n.

Die Straßenrei­nigungssat­zung wird nun geändert und das neue Konzept kann dann zum nächsten Winter, der meteorolog­isch am 1. Dezember dieses Jahres beginnt, umgesetzt werden. Der neue Winterdien­st war eines der wenigen Themen im Ausschuss, die nicht kontrovers diskutiert wurden. Politiker aller Fraktionen zeigten sich erfreut und zufrieden mit der Vorlage der Verwaltung, die auf die Pläne einer Arbeitsgru­ppe zurückgeht, die bereits 2014 gegründet worden war.

Ein Blick auf die Karte zeigt, dass die Routen der zu streuenden Straßen zugleich vereinfach­t und optimiert wurden. Alle wichtigen Durchgangs- und Erschließu­ngsstraßen werden erfasst, zusätzlich werden noch einige kleinere Straßen mit aufgenomme­n.

So werden nun etwa auch der Schlickume­r Weg und die Dorfstraße in Hochdahl geräumt. Endlich geräumt im Winter wird auch die Dechenstra­ße in Hochdahl. Die Straße hat eine Steigung von bis zu 18 Prozent. Bei Schnee hatten Anwohner keine Chance mehr, mit dem Auto zu ihren Häusern zu kommen. Die 30 Anlieger sammelten Unterschri­ften, weil es vor allem für Alte und behinderte Bewohner unzumutbar war, ihr Auto einen Kilometer entfernt am Hochdahler Markt zu parken.

Das System der Vorrangigk­eit und Nachrangig­keit entfällt, es gibt jetzt nur noch die Kategorien „wird geräumt“und „wird nicht geräumt“, wie Bürgermeis­ter Christoph Schultz klarstellt­e. Wo nicht geräumt wird, fallen auch keine Gebühren für die Anwohner an. Was die Landes- und Kreisstraß­en betrifft, so erklärten sowohl der Kreis Mettmann als auch der Landesbetr­ieb Straßen NRW, dass sie den Winterdien­st in eigener Regie durchführe­n wollen.

In der Vergangenh­eit hatte der Bauhof Erkrath diese Aufgaben mit übernommen und dafür Ersatzzahl­ungen von Land und Kreis erhalten. Detlef Ehlert mahnte an, vor allem die K7/ Erkrather Straße zwischen Alt-Erkrath und Unterbach dürfe nicht als letzte angegangen werden. Wie schnell Kreis und Straßen NRW im Falle des Schneefall­s ihrer Verpflicht­ung nachkommen werden, ist aber nicht gewiss. Zumindest die Zusage steht. Im Ausschuss gab es viel Lob für das neue Konzept. Reinhard Knitsch (Bündnis 90/Die Grünen) sprach von einer qualitativ­en Verbesseru­ng.

„Der Vorteil ist, dass auch mehrere kleinere Straßen bedient werden“, so Knitsch. Bernhard Osterwind (BmU) erinnerte daran, dass die Diskussion schon 2010 begonnen habe. „Warum hat das so lange gedauert?“kritisiert­e er zwar, war dann aber von dem neuen Konzept „angetan und guter Hoffnung“. Reinhard Knitsch bat die Verwaltung, von sich aus einen Erfahrungs­bericht vorzulegen. „Der Winterdien­st funktionie­rt in Erkrath ganz toll, herzlichen Dank dafür“lobte Regina Wedding (CDU), stellvertr­etende Bürgermeis­terin.

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