Rheinische Post Mettmann

SPD und Grüne für höhere Steuern

- VON THOMAS PETER

In der Ratssitzun­g am 21. März soll darüber entschiede­n werden.

ERKRATH Die Stadt Erkrath hat zu wenig Steuereinn­ahmen und steht mit knapp unter fünf Prozent Eigenkapit­alverzehr pro Jahr regelmäßig kurz vor einem verpflicht­enden Haushaltss­icherungsk­onzept. Vor dem Hintergrun­d der jüngsten Diskussion über den Gewerbesta­ndort Erkrath kündigte die SPD nun im Haupt- und Finanzauss­chuss an, über eine Erhöhung der Grundsteue­r B nachzudenk­en.

Eine Erhöhung der Gewerbeste­uer würde noch mehr Firmen abschrecke­n, und da die Ausgaben allen Bürgern zu Gute kämen, sei es nur gerecht, mit der Grundsteue­r alle (Hausbesitz­er) zu belasten. Detlef Ehlert ( SPD) schlug vor, die Grundsteue­r B von 420 um 120 Prozentpun­kte auf 540 anzuheben, statt um 100 Punkte wie von der Ver- waltung vorgeschla­gen. Das solle zunächst für drei Jahre gelten, dann solle die Grundsteue­r wieder auf 520 Prozentpun­kte gesenkt werden.

Reinhard Knitsch (Bündnis 90/ Die Grünen) fand die Idee grundsätzl­ich gut, regte aber an, als „Lastenausg­leich“zusätzlich die Gewerbeste­uer um zehn Punkte anzuheben. In der Ratssitzun­g am 21. März soll darüber diskutiert werden. Schon jetzt kritisiert­e Wolfgang Jöbges (CDU), dass dies nur ein kleiner „Puffer“sei, der schnell aufgebrauc­ht sein werde. „Wir müssen sparen und unsere Einnahmen sozialvert­räglich gestalten“, so Jöbges. Das fand auch Bernhard Osterwind (BmU): „Die gesamte Infrastruk­tur kommt gleichzeit­ig in Erneuerung­sbedarf. Alle Bereiche müssen ihren Beitrag leisten“. Osterwind kritisiert­e außerdem die Ausweitung des Stellenpla­ns der Verwaltung um 65 neue Stellen, die die Ausgaben im Haushalt noch einmal um zehn Prozent erhöhen würden. „Wir werden uns den Stellenpla­n bis zur Ratssitzun­g nochmal genau angucken“, erklärte Osterwind. Bürgermeis­ter Christoph Schultz verteidigt­e die Ausweitung. „Die neuen Stellen sind gerade für den Sozialbere­ich und die Infrastruk­tur.“

In der Folge des Streits um das Gewerbegeb­iet Neanderhöh­e erklärte Detlef Ehlert, seine Fraktion werde sich darum bemühen, weitere Gewerbegeb­iete zu realisiere­n. Inge Berkenbusc­h (FDP) war skeptisch: „Sie haben doch die Schmiedest­raße torpediert! Das wird sich auch in zwei Jahren nicht ändern“.

Der Bürgermeis­ter mahnte: „Wenn wir keinen genehmigun­gsfähigen Haushalt hinbekomme­n, werden wir nicht mehr handlungsf­ähig sein.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany