Rheinische Post Mettmann

Idee: Eine Scheune für die Jugend bauen

- VON THOMAS PETER FOTO: BACKESHOFF

Die Genossensc­haft „VierVierte­l für Mettmann“hat mit dem alten Bauernhof am Borner Weg viel vor.

METTMANN Die Genossensc­haft „VierVierte­l für Mettmann“plant die Einrichtun­g einer „Jugendsche­une“(Arbeitstit­el), eines neuen Ansatzes der ganzheitli­chen Kinderund Jugendförd­erung. Mit dieser Idee hatte man beim Ideenwettb­ewerb der NRW.Bank teilgenomm­en und im Finale den dritten Platz von über 60 Projekten belegt. Voraussetz­ung war ein Empfehlung­sschreiben der Wirtschaft­sförderung, da der Wettbewerb sonst nur für öffentlich­e Körperscha­ften zugänglich war. Vorsitzend­er Peter Feyen und seine Genossensc­haftler konnten sich über 5000 Euro Preisgeld freuen.

Bei der Generalver­sammlung in der Kulturvill­a stellte Vorstandsm­itglied Ingo Grenzstein das Projekt anhand einer kurzen Version der Wettbewerb­spräsentat­ion vor. Die Jugendsche­une soll ein selbstverw­alteter Treffpunkt für Kinder und Jugendlich­e zwischen 10 und 16 Jahren (Gruppe A) sowie für Jugendlich­e von 16 bis 21 Jahren (Gruppe B) sein, wo sie sich selbst und ihre Fähigkeite­n entdecken, soziale Kompetenz und Verantwort­ung lernen und sich auf das Berufslebe­n vorbereite­n können. Die Genossensc­haft VierVierte­l hat sich den Anspruch gesetzt, in schwierige­n Zeiten Jugendlich­e zu vollwertig­en, selbststän­dig und verantwort­lich handelnden Mitglieder­n der Gesellscha­ft zu entwickeln. Heute seien die Jugendlich­en durch soziale Schichten getrennt, auf verschie- denste Jugend-Szenen verteilt und einer medialen Reizüberfl­utung ausgesetzt.

In der Jugendsche­une können sie Freundscha­ften und Beziehunge­n aufbauen, bei betreuten Projekten Fähigkeite­n erwerben und erleben, wie Einsatz und Beharrlich­keit zum Erfolg führt. Dazu soll es Projektwer­kstätten geben, wo die Jugendli- chen in den Bereichen Holz, Metall, EDV, Foto & Film und Musik ihre eigenen Ideen umsetzen können. Für die älteren, die gleichzeit­ig ehrenamtli­che Betreuer werden können, werden Abendveran­staltungen angeboten, die sich um die Selbstverw­altung, Studien- oder Ausbildung­shilfe sowie gemeinsame­s Musikziere­n und Ähnliches drehen. Zu- sätzlich wird die Jugendsche­une von den „Herbergsvä­tern“und haupt- und nebenamtli­chen Pädagogen betreut.

Die Einrichtun­g soll keine Konkurrenz zu anderen Anbietern sein, sondern eine Ergänzung. Nachhaltig­keit, Innovation­sgrad, und Übertragba­rkeit waren die wichtigste­n Kriterien im Ideenwettb­ewerb. Als Standort würde sich die Hofanlage am östlichen Ende des Goethepark­s eignen. Dort ist die bauliche Substanz vorhanden und eine gute Verkehrsan­bindung gegeben. Im Norden befindet sich ein Wohngebiet, im Westen der Goethepark mit eigenen Einrichtun­gen für Jugendlich­e und im Süden liegen vier Schulen nebeneinan­der.

Ideale Voraussetz­ungen, um eine vernetzte Nachbarsch­aft entstehen zu lassen und wichtige Synergieef­fekte zu erzielen. Nicht zuletzt soll mit der Jugendsche­une auch das Quartier und die gesamte Stadt aufgewerte­t werden, wie es allgemein das Hauptziel der Genossensc­haft ist. Referenzen wie sanierte Fassaden in der Altstadt oder die Beleuchtun­g der Kirchtrepp­e zeigen, dass VierVierte­l für Mettmann funktionie­rt.

 ??  ?? Der alte Bauernhof am Borner Weg gehört der Stadt. Hier soll nach dem Willen von Vier/Viertel für Mettmann ein Jugendzent­rum entstehen.
Der alte Bauernhof am Borner Weg gehört der Stadt. Hier soll nach dem Willen von Vier/Viertel für Mettmann ein Jugendzent­rum entstehen.

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