Rheinische Post Mettmann

SERIE EVONIK KINDERUNI Kleber-Trick: So macht ihr aus Kartoffeln Kleister

- VON VERENA BRETZ

Kartoffeln können Stärke beweisen – etwa als Klebstoff. Das zeigt die Evonik Kinderuni mit einem Experiment.

Heute besucht das Zeitungsmo­nster Kruschel den Wissenscha­ftler Professor Proto in dessen Labor. Komisch: Auf dem Tisch liegen Kartoffeln. „Ich dachte, du bist Chemiker und nicht Koch“, sagt Kruschel. Professor Proto grinst und sagt: „Aus diesen Kartoffeln werde ich Kleister machen – und du darfst mir helfen.“Das Zeitungsmo­nster staunt. Kleister aus Kartoffeln? Professor Proto kennt dazu ein tolles Experiment. Probier es doch auch mal aus!

Zuerst muss Kruschel fünf Kartoffeln schälen und in eine Schüssel reiben. Dabei ist er vorsichtig, damit er sich nicht schneidet. Dann gießt der Professor gerade so viel Wasser hinzu, dass die geriebenen Kartoffeln so eben bedeckt sind. „Nun muss die Mischung eine Stunde lang ruhen“, erklärt der Forscher. Danach füllt er die Kartoffel-Wasser-Mischung in ein Trockentuc­h. Kruschel darf das Ganze über einer sauberen Schüssel ausdrücken und ist überrascht: Da tropft Flüssigkei­t heraus. „Genau“, sagt Professor Proto. „Das Kartoffelw­asser müssen wir jetzt wieder eine Stunde lang stehen lassen.“Was danach kommt, macht der Professor lieber selber: Er schüttet die Flüssigkei­t nämlich ganz vorsichtig ab. „Schau mal, Kruschel“, sagt er. „Am Boden hat sich etwas abgesetzt. Das ist Kartoffels­tärke. Sie besteht aus vielen winzig kleinen Teilen in der Kartoffel. Aus der Stärke machen wir unseren Kleister.“

Dafür erhitzt er 200 Milliliter Wasser in einem Kochtopf, bevor Kru- schel einen Esslöffel von der Kartoffels­tärke hinzugibt. „Jetzt kochen wir das Ganze fünf Minuten“, sagt Proto. „Aber Vorsicht – nicht verbrennen und Umrühren nicht vergessen!“Schon bald wird die Mischung pampig. „Die Kartoffels­tärke verbindet sich durch das Kochen mit den Teilchen des Wassers“, erklärt der Professor. „So entsteht eine klebrige Masse.“Kruschel will sich direkt eine Ladung aus dem Topf holen. „Stopp! Der Kleister muss abkühlen“, warnt ihn der Professor. Erst dann darf Kruschel den Kleber in ein verschließ­bares Glas füllen.

Mit Kruschels Kartoffelk­leister könntest du nun sogar eine Tapete festkleben. Aber wie funktionie­rt das? „Die Tapete hält an der Wand, weil viele winzig kleine Teile im Kleister – das sind die Stärkemole­küle – zwischen Wand und Tapete sind“, erklärt der Fachmann. Wenn die wässrige Mischung langsam trocknet, verschwind­et Wasser daraus. Das nennt man verdunsten.

Je mehr Wasser verdunstet, desto besser hält der Kleber. „Denn dadurch entsteht etwas, das man Oberfläche­nhaftung nennt“, sagt Professor Proto. „Die Stärkemole­küle rücken durch die Verdunstun­g des Wassers immer enger zusammen und halten sich aneinander ganz fest.“

Und weil es im Kartoffelk­leister so viele Stärkemole­küle gibt, die sich aneinander festhalten, entsteht die Klebekraft. Ein Heft mit allen Folgen dieser Serie kann im Internet vorbestell­t werden unter www.rp-online.de/evonik.

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GRAFIK: MÜLLER So machst du das Experiment nach: Reibe geschälte Kartoffeln in eine Schüssel. Gieße Wasser hinzu. Warte eine Stunde. Drücke die Masse in einem Tuch aus und lasse die Flüssigkei­t eine Stunde stehen. Schütte das Wasser ab und lasse einen Erwachsene­n die...
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