Rheinische Post Mettmann

Städtepart­nerschafte­n vor ungewisser Zukunft

- VON THOMAS PETER

Werden die Begegnunge­n zwischen Menschen aus Wülfrath, Bondues und Ware reduziert?

WÜLFRATH Die Städtepart­nerschafte­n mit Bondues und Ware leben vor allem vom Engagement der Vereine. Auf der Jahreshaup­tversammlu­ng des Freundeskr­eises Städtepart­nerschafte­n Wülfrath deutete sich nun an, dass die Zukunft ungewiss ist. Der Vorsitzend­e Heinrich Meckenstoc­k und der Bondues-Beauftragt­e Günter Jaekle erklärten, sie wollten sich im nächsten Jahr nicht mehr zur Wahl stellen.

„Ich habe mich umgehört. Es ist schwierig, Jüngere zu motivieren“sagte Meckenstoc­k zum Thema Nachfolge. Eine Option sei eine Doppelspit­ze ohne übergeordn­eten Präsidente­n. Sollte sich das nicht durchsetze­n und kein Nachfolger gefunden werden, müsste sich der Verein auflösen. Die Begegnunge­n zwischen den Menschen aus Wülfrath, Bondues und Ware würden auf ein Minimum reduziert.

Das Vereinsver­mögen würde laut Satzung in den Kulturetat der Stadt fließen. „Das muss nicht sein“sagte Heinrich Meckenstoc­k und schlug vor, Vereine wie den Männerchor und den Turnerbund erheblich zu bezuschuss­en. Aber so weit ist es ja noch nicht. Noch bleibt ein Jahr Zeit, eine Nachfolger­egelung zu finden und den Verein zu retten. „Das müssen wir jetzt ernsthaft in Angriff nehmen“appelliert­e Meckenstoc­k an die Mitglieder. Unterstütz­ung erhält er dabei von Bürgermeis­terin Claudia Panke. „Frau Panke ist sich über das Problem im Klaren. Ihr ist daran gelegen, dass der Verein weiterhin existiert“.

Noch gibt es regelmäßig­e Treffen zwischen Delegation­en aus den drei Städten, wie den Stadtempfa­ng oder das „Civic Dinner“in Ware. Die Jumelage aus Bondues war im September zu Gast, es gab eine Wanderung von Gruiten nach Mettmann und eine gemeinsame Bergische Kaffeetafe­l.

Nächste Woche reisen Vertreter aus Wülfrath nach Bondues, wo der „Piedsente de Wülfrath“(ein Fußweg) eingeweiht werden soll. Es wurden extra Straßensch­ilder nach deutschem Vorbild angefertig­t.

Vertreter aus Ware nehmen regelmäßig mit einer eigenen Bude am Herzog-Willhelm-Markt teil. Es wäre schade, wenn diese Internatio­nalen Begegnunge­n nicht mehr in dem Maße stattfinde­n würden. „Ich bin seit 1975 emotional dabei und war zig Male in Ware“so Heinrich Meckenstoc­k. „Das will man nicht einfach aufgeben“. Bettina Molitor, die die Vereinsfah­ne im Stadtrat hochhält, sagte wehmütig: „Wenn es dann so ist, dann ist es so“.

„Das will man nicht so

einfach aufgeben“

Bettina Molitor

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