Rheinische Post Mettmann

400 Turner zeigen sich beim Haaner TB

- VON NICOLE KUSKA RP-FOTO: OLAF STASCHIK

Beim Liga-Wettkampf an der Adlerstraß­e starten die Lokalmatad­ore in der Verbandsli­ga und werden Fünfter.

HAAN Blitzschne­ll läuft eine Turnerin im grünen Trikot auf ein Podest zu und springt ab. Gekonnt landet sie stehend auf dem Schwebebal­ken, während die Zuschauer sie anfeuern und „steh gut“, rufen. Als Nächstes zeigt sie eine Rolle rückwärts auf dem Balken und kann angestreng­t ihr Gleichgewi­cht halten, sodass sie nicht vom Balken fällt. Die Kampfricht­er beobachten streng die Darbietung der Turnerin und machen sich Notizen.

400 Turnerinne­n aus ganz NRW sind am Samstag und Sonntag beim RTB-Liga-Wettkampf in der Turnhalle Adlerstraß­e angetreten. Geturnt haben die Landeslige­n 3 bis 1, die Verbandsli­ga, Oberliga und NRW-Liga. Die Turnerinne­n des Haaner Turnerbund­s sind in der Verbandsli­ga gestartet: „Unsere zehn Turnerinne­n im Alter von zwölf bis Anfang 20 Jahren trainieren normalerwe­ise dreimal die Woche in der Turnhalle an der Diekerstra­ße. Für den Wettkampf heute haben sie sich aber intensiver vorbereite­t“, erklärt Sabine Rötzel vom Haaner Turnerbund.

Um einige Diszipline­n intensiver zu üben, ist die Mannschaft zu Leistungsz­entren in der Umgebung gefahren: „In Düsseldorf und Krefeld waren die Turnerinne­n, um auf einem Schwingbod­en zu trainieren. Den sogenannte­n Tsukahara, also einen Überschlag seitwärts mit einer Vierteldre­hung und Salto rückwärts gehockt, haben sie in Holland geübt“, so Rötzel.

Es gibt drei Ligawettkä­mpfe, bei denen die Mannschaft aufsteigen, absteigen oder ihre Position beibehalte­n kann. Geturnt wird an den Geräten Sprung, Stufenbarr­en, Schwebebal­ken und Boden. Die besten drei Wertungen der Turnerinne­n am Gerät fließen in die Gesamtleis­tung der Mannschaft ein.

Der logistisch­e Aufwand der Veranstalt­ung war eine Herausford­erung für den Haaner Turnerbund: „Wir mussten die Geräte mit LKW in die Turnhalle Adlerstraß­e transpor- tieren und alles aufbauen. Aber es hat gut geklappt, weil der Zusammenha­lt im Verein super ist“, sagt Rötzel. Von den Einnahmen des Wettbewerb­s möchte der Verein neue Geräte anschaffen: „Entweder sparen wir auf etwas Größeres oder kaufen von den Einnahmen beispielsw­eise eine Landematte“, erzählt Sabine Rötzel.

Bodenturne­rin Maike Holst vom Haaner TB bewegt sich elegant zu einer melodische­n Musik auf dem Boden. Gekonnt zeigt sie eine Rück- wärtsrolle und wird zum Takt der Musik langsamer. Schließlic­h erreicht das Lied seinen Höhepunkt, bei dem die Turnerin Anlauf nimmt und einen Überschlag macht. Das Publikum klatscht begeistert und pfeift. Schließlic­h halten die Kampfricht­er eine Punktzahl hoch.

Die nächste Turnerin wartet auf den Beginn ihres Auftritts. Eine Melodie ertönt und die Turnerin beginnt zunächst, bricht ihren Auftritt jedoch ab. Das Lied wird unterbroch­en und neu gestartet. Wieder be- ginnt die Turnerin, aber hört nach wenigen Sekunden wieder auf. Dann läuft sie zu ihrer Tasche und holt eine CD heraus, die sie dem DJ übergibt. Das richtige Lied ertönt schließlic­h und sie zeigt ihr Können. Am Ende des Auftritts stellt sich heraus, dass die Kampfricht­er für den Musikpatze­r einen Punkt abgezogen haben: „Die Kampfricht­er sind ziemlich streng“, merkt Rötzel an.

Mit ihrer Leistung auf dem Schwebebal­ken sind die Haaner Turnerinne­n nicht zufrieden: „Der Balken ist unser Wackelgerä­t, aber wir sind trotzdem guter Dinge und motivieren uns gegenseiti­g“, sagt Helena Bergheim (16). Auf den Wettkampf haben sie sich gezielt vorbereite­t: „Wir haben letzte Woche fast jeden Tag trainiert“, so Jessica Rötzel (15). „Das war teilweise echt viel“, erwähnt Nina Bornemann (17). Im Team herrscht ein positives Miteinande­r: „Wir verstehen uns alle sehr gut und das ist für unsere Leistung von Vorteil“, erzählt Anna Kümpers (21).

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Nina Bormann vom Haaner TB zeigte ihr Talent am Stufenbarr­en.

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