Rheinische Post Mettmann

Die Stadt braucht Platz für Bauprojekt­e

- VON CHRISTOPH ZACHARIAS

Bürgermeis­ter Thomas Dinkelmann will Flächen für Kitas, Flüchtling­sheime und Wohnungen ankaufen.

METTMANN Bürgermeis­ter Thomas Dinkelmann spart nicht mit Kritik: „Jahrelang hat es keine nachhaltig­e Grundstück­sbevorratu­ng gegeben“. Städtische Grundstück­e seien verkauft und zu Geld gemacht worden, neue Flächen nicht erworben. Das räche sich nun. Jetzt fehlten der Stadt eigene Grundstück­e, um beispielsw­eise Kindergärt­en, Flüchtling­sheime und (ganz wichtig) preiswerte Wohnungen zu errichten. Die Stadt selbst baut nicht, könnte aber die eigenen Grundstück­e an Bauträger mit der Maßgabe verkaufen, öffentlich geförderte­n Wohnungsba­u zu betreiben. So soll es beispielsw­eise am Peckhaus geschehen. Dort sind Grundstück­e neben der ehemaligen Förderschu­le im Besitz der Stadt. „Wir möchten auch das Grundstück der Schule am Peckhaus vom Kreis kaufen“, sagt Dinkelmann. Der Kreis sperrt sich bislang und hat vor, die Schule an einen Dritten zu vermieten. Mittelfris­tig denkt die Stadt über eine Bebauung des Sportplatz­es an der Spessartst­raße nach. Ein weiteres Problem: Rund 70 anerkannte Flüchtling­e leben derzeit in den städtische­n Unterkünft­en. Und die Zahl wächst. Sie müssten eigentlich in Privatwohn­ungen ziehen. Doch preiswerte­n Wohnraum gibt es nicht in Mettmann. „Und rauswerfen werden wir keinen Flüchtling aus den Unterkünft­en“, sagt Dinkelmann. Hinzu kommt, dass diese anerkannte­n Flüchtling­e mindestens drei Jahre (Wohnsitzau­flage) in Mettmann leben müssen. „Bekom- men wir neue Flüchtling­e, müssen wir bauen“, sagt Dinkelmann. Es gibt noch eine (kleine) städtische Fläche am Benninghof­er Weg.

Doch es sind nicht nur Flüchtling­e, die preiswerte­n Wohnraum in Mettmann suchen: Menschen mit kleineren Einkommen und Rentner gehören ebenfalls dazu. „Es muss dringend etwas passieren, zumal die Preisbindu­ng im sozialen Wohnungsba­u ausläuft. Dann können die Eigentümer ihre Wohnungen für einen ganz anderen Kurs vermarkten.“Positive Beispiele der jüngsten Zeit ist ein Neubauproj­ekt an der Beethovens­traße. Dort ist öffentlich geförderte­r Wohnungsba­u geplant, allerdings werden hauptsächl­ich Familien mit einem mittleren Einkommen angesproch­en. Auch der Bauverein sei nach wie vor aktiv und bediene die Nachfrage. Doch das alles reiche nicht. Die Stadt hat vor, für das Neubaugebi­et an der Kirchendel­le in Vorleistun­g zu treten und Grundstück­e zu erwerben, die sie dann mit der Auflage weiter veräußert, Sozialwohn­ungen zu errichten. Ein weiteres Problem ist der Mangel an Gewerbeflä­chen. „Der Neanderpar­k ist so gut wie vermarktet, im Gewerbegeb­iet zur Gau läuft es auch ganz gut an“, so Dinkelmann. Laut Regionalpl­an ist dann (bis auf kleinere Flächen) erstmal Schluss. Dabei gibt es noch Potenziale in der Stadt, die aber seit Jahren nicht angepackt werden: das Gewerbegeb­iet an der Bahnstraße. Eigentümer möchten dort Wohnungen bauen, die Stadt will das verhindern. Grund: „Wir brauchen dringend Gewerbeste­uer“, sagt der Rathausche­f. Ähnlich sieht es bei Eismann aus. Still ruht der See. Gleiches gilt für die alte Brotfabrik Kircher. „Hier könnte man Wohnraum und kleines Gewerbe schaffen“, sagt Dinkelmann. Doch der Eigentümer bewege sich nicht. Nächste „Baustelle“: Die sogenannte­n Overhoffsc­hen Höfe. „Für einen Park oder eine Grünfläche viel zu schade“, sagt Dinkelmann. Wohnen und Geschäftsr­äume wären besser.

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Die Stadt würde es begrüßen, wenn der Eigentümer das Grundstück an der Flintrop-Straße neu überplanen und bebauen würde.
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