Rheinische Post Mettmann

Stadthalle wird saniert und umgebaut

- VON CHRISTOPH ZACHARIAS

CDU und SPD setzen sich mit einem gemeinsame­n Antrag durch. Es soll eine Bedarfsana­lyse erstellt werden.

METTMANN Die Würfel sind gefallen: Die Neandertal­halle wird nicht abgerissen oder geschlosse­n. Sie wird auch nicht durch ein neues Kultur- und Bildungsze­ntrum ersetzt. Nein, sie wird saniert, und zwar im Bestand, wie es im Verwaltung­sdeutsch heißt. CDU und SPD hatten ihre Mitglieder befragt und die identische Antwort erhalten: Kein Abriss, sondern Sanierung.

Im Hauptaussc­huss erläuterte Ute Stöcker, Fraktionsc­hefin der CDU, noch einmal den Antrag zur Stadthalle, der auch von der SPD geteilt und mitgetrage­n wurde. Demnach soll die Verwaltung die weiteren Planungen unter der Maßgabe vorantreib­en, die Neandertal­halle zu sanieren. Die CDU geht von einem Investitio­nsvolumen von vier Millionen Euro aus. Andere (FDP, Grüne) sprechen von mindestens fünf oder sechs Millionen Euro.

„Ganz wichtig ist bei der Sanierung, dass die Halle barrierefr­ei zu erreichen ist“, sagte Stöcker. Denn heute verwehren Stufen Menschen, die gehbehinde­rt sind, den Zugang zur Halle.

Neu ist, dass es zwei Untersuchu­ngen oder zwei Gutachten geben wird. Es soll nämlich vor dem Umbau (Beginn frühestens 2019) Bedarfsana­lyse in Auftrag gegeben werden. Die Experten sollen klären, welche Veranstalt­ungen in Mettmann nachgefrag­t werden und was man in Zukunft bewerkstel­ligen kann, damit sich die Auslastung der Halle verbessert. In diese Bedarfsana­lyse „grätschte“Bürgermeis­ter Thomas Dinkelmann hinein. Was passiere denn, wenn die Bedarfsana­lyse zu dem Ergebnis komme, dass nur noch Veranstalt­ungen bis zu 300 Gästen nachgefrag­t würden und der Theatersaa­l viel zu groß, oder das Foyer ebenfalls zu üppig dimensioni­ert sei. Alles umbauen im Bestand? Das gehe doch gar nicht, sagte Dinkelmann. Ute Stöcker sprach von einem „Horrorszen­ario“, das der Bürgermeis­ter an die Wand male. Seine Meinung, Kulturvera­nstaltunge­n in Mettmann in die Schulaulen, den alten Königshof, die Kulturvill­a oder den Club „K“zu verlegen, sei geprüft und als unrealisti­sch verworfen worden, sagte Florian Peters, Fraktionsv­orsitzende­r der SPD.

„Wir wollen nicht noch mal zwei oder drei Jahre rumeiern, wir fordern die Sanierung der Stadthalle ohne Wenn und Aber“, so Peters. Ein Planungsbü­ro soll untersuche­n, wie die Halle umgebaut und was saniert werden müsse. Für beide Analysen (Bedarf und Umbau) wollen SPD und CDU 50.000 Euro in den Haushalt setzen. Ferner soll sich künftig ein externes Stadthalle­nManagemen­t um die Vermarktun­g und Koordinati­on der Halle kümmern. Die Verwaltung hat jetzt ein Rechtsguta­chten eingeholt, das auf 120 Seiten festgestel­lt hat, dass die Neandertal­halle nicht denkmalsch­utzwürdig ist. „Die Untere Denkmalbeh­örde wird also keinen Eintrag vornehmen. Sollte die Obere Denkmalbeh­örde dies monieren, muss sie den Minister anrufen“, sagte Fachbereic­hsleiter Kurt-Werner Geschorec. Bei einer Sanierung im Bestand spiele der Denkmalsch­utzaspekt sowieso nur eine untergeord­nete Rolle, sagte Stöcker.

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