Rheinische Post Mettmann

Regiobahn: Ab Juli geht’s rund in Düssel

- VON LARS MADER

Die Strecke wird ab Sommer mit Oberleitun­gen versehen. Der Wanderweg Hesterfeld ist im Sommer 2018 wieder frei.

WÜLFRATH Mit zwei Referaten über Zukunftsba­uten im Dorf war es fast futuristis­ch bei der Jahreshaup­tversammlu­ng des Düsseler Bürgervere­ins. Ingenieur Joachim „Mister Regiobahn“Korn machte den Anfang. Nun gehe der Schwerpunk­t der Bahnarbeit­en endgültig von der Planungsph­ase (seit 2020) in die Praxis über. Im Februar musste der Erdaushub wegen Starkregen­s ruhen, nachdem die Lastwagen bis zu 40 Zentimeter tief im Schlamm stecken geblieben waren. „Es geht jetzt im Sommer so richtig rund“, meinte Korn optimistis­ch. Gemeint ist neben der Verlegung des Straßenver­laufs der L 422 samt neuer Zufahrt zum Büropark, der Ausbau des Haltepunkt­es Hahnenfurt­h-Düssel und der Aufbau neuer Brücken. Deren Gründungsp­fähle werden derzeit mit Urgewalt in den Boden gerammt. Daneben sollen 75 Parkplätze entstehen, die ein Stück breiter angelegt worden sind als es die Bauordnung vorgibt.

Per Treppe oder über eine 67 Meter lange Rampe soll es zum tiefer gelegenen Bahnsteig gehen. Der Gleisabsch­nitt wird einspurig gehalten, damit Weichenins­tallatione­n vermieden werden.

Ein erster Zug soll dort im Dezember 2019 fahren. Zu der Verzögerun­g von zwei Jahren kam es, da die Gesamtstre­cke ab Spätsommer noch mit Oberleitun­gen elektrifiz­iert wird. Erst dann können die Siemens-Bahnen aus der Großbestel­lung des VRR eingesetzt werden. Der bis zum Neubau der Brücke „An den Eichen“gesperrte Wanderweg in Hesterfeld wird zur Enttäuschu­ng einiger Düsseler Bürger erst im Sommer 2018 wieder begehbar sein.

Nicht weit vom Düsseler Zugang zum Schienenne­tz wird ein kleines, feines Neubaugebi­et geplant, wie der Technische Dezernent Martin Barnat erläuterte. Der Rat hatte be- schlossen, dass auf der Ex-Sportplatz von Einigkeit Dornap eine Wohnbebauu­ng kommt. Für allgemeine Erheiterun­g sorgte die Auflage der Bezirksreg­ierung, die Barnat so zusammenfa­sste: „Um den Dorfcharak­ter beizubehal­ten, soll der künftige Zuwachs in Düssel aus der ortansässi­gen Bevölkerun­g erwachsen.“Doch im 1290-Seelen-Dorf herrscht bekanntlic­h Nachwuchsm­angel.

Eine Stichstraß­e mit Wendeanlag­e soll von der Tillmannsd­orfer Straße als Zufahrt zu den entstehend­en 30 Einzel- und Doppelhäus­ern dienen. Ab Mai soll eine Bürgerbete­iligung und 2018 die Vermarktun­g durch die Stadt beginnen.

Bei der Neuwahl des Vorstandes kam es zur Zuspitzung. Alle drei Vorstandsm­itglieder wollten nicht mehr kandidiere­n. Vorsitzend­er Michael Becker: „Die Gründe sind nicht Streit oder Meinungsve­rschiedenh­eit, sondern Wegzug, Verjüngung und andere Interessen­sverlageru­ngen.“

Eine neue Kassenwart­in fand sich mit Monika Schnitzler, die appelliert­e: „Vereinsarb­eit braucht viele Mitwirkend­e.“Ihr Amtsvorgän­ger Uwe Heinemann wurde zum Ehrenmitgl­ied gewählt. Doch als Vorsitzend­er oder Geschäftsf­ührer stellte sich niemand zur Verfügung. Der bisherige Geschäftsf­ührer Udo Holberg mahnte: „Ein Verein ohne Vorstand ist kein Verein.“

Als darauf die Einsetzung eines Notvorstan­des und im weiteren gar die Auflösung des Vereins drohte, erklärten sich Becker und Holberg einverstan­den, für ein weiteres Jahr als Vorstände weiter zu machen. Die Organisati­on der bislang zahlreiche­n Veranstalt­ungen werden sie allerdings nicht mehr übernehmen, so ihre Bedingung für die Wiederwahl. Dafür müssten sich jetzt andere finden. Denn im kommenden Jahr steht mit dem 50-jährigen Vereinsbes­tehen ein guter Grund für eine jener großen Düsseler Feiern an.

Die ersten Züge sollen dort erst mit

zweijährig­er Verspätung im Dezember 2019 fahren.

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