Rheinische Post Mettmann

Bilanz: Feuerwehr rückte 6568 mal aus

- VON WOLFGANG SCHNEIDER

Vor allem im Rettungsdi­enst (plus 17,49 Prozent bei den Notfällen) brachte das Jahr 2016 eine höhere Einsatzzah­l für die Wehr.

ERKRATH Sie sind eine starke Truppe, die Frauen und Männer der Feuerwehr Erkrath. „Das Ehrenamt ist die Stütze des Brandschut­zes in unserer Stadt“, machte Feuerwehrc­hef Guido Vogt deutlich, als er seine Mannschaft und viele Gäste aus Politik, Verwaltung und benachbart­en Städten zur Wehrversam­mlung in der Brügger Mühle begrüßte. Dabei hatte ein Großteil der Kräfte bis kurz vor der Versammlun­g – wie gestern berichtet – mit einem Wasserrohr­bruch in der Innenstadt zu tun gehabt. Einen besseren Beweis für die Schlagkraf­t der Truppe hätte es kaum geben können.

Eigentlich stehen bei so einer Wehrversam­mlung die Einsatzzah­len und der Jahresrück­blick im Vordergrun­d, doch diesmal gab es einen anderen Höhepunkt, der größte Geheimhalt­ung erfordert hatte. Feuerwehrc­hef Guido Vogt wurde mit dem Silbernen Ehrenkreuz des Deutschen Feuerwehrv­erbandes geehrt und war ebenso gerührt wie überrascht. „Der Chef hat wirklich überhaupt nichts davon gewusst“, sagte Feuerwehr-Sprecher Markus Steinacker. „Selbst meine Frau wusste nichts, alle haben dicht gehalten“, schmunzelt­e der Geehrte.

Vorher hatte Vogt in einer launigen Rede das Jahr 2016 Revue passieren lassen, das wie in den benachbart­en Städten auch vor allem im Rettungsdi­enst (plus 17,49 Prozent bei den Notfällen) eine höhere Einsatzzah­l gebracht hatte. Ein deutlicher Beleg dafür, dass der im Rettungsdi­enstbedarf­splan des Kreises geforderte zweite Rettungswa­gen nötig sei.

In Erinnerung geblieben ist nicht nur vielen Feuerwehrl­euten aus dem Jahr 2016 vor allem der Abschluss der Aktion „Augen auf!“, mit der die Erkrather und ihr magentafar­benes Hilfeleist­ungslöschg­ruppenfahr­zeug (HLF) bundesweit für Furore gesorgt hatten. „Mit der Unterschri­ftenaktion auf dem Fahrzeug sind über 15.000 Euro für das Kinderhosp­iz Regenbogen­land zusammen gekommen“, bilanziert­e Vogt. Aber auch für die Feuerwehr hat sich der PR-Coup gelohnt: Allein durch diese Aktion wurden fünf neue Ehrenamtle­r gewonnen.

Die brauchen die Floriansjü­nger auch dringend, denn die Einsatzzah­len steigen. Insgesamt schlugen für die Feuerwehr 1113 Einsätze zu Buche, eine Steigerung um fast 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr und fast exakt die Zahl, die 2014 – unter Berücksich­tigung von Pfingststu­rm Ela – erreicht wurde. Auffällig: Rund 40 Prozent (466) davon sind Erstversor­gungen von Notfallpat­ienten, weil der Rettungsdi­enst anderweiti­g gebunden war. „Das ist eine Steigerung von 63 Prozent gegenüber 2015“, so Vogt. Im Rettungsdi­enst wurden 5455 Einsätze gefahren, darunter 1340 Krankentra­nsporte. Weil sich deren Zahl verringert­e im Vergleich zu den Rettungsei­nsätzen, stieg die Gesamtzahl „nur“um rund zehn Prozent gegenüber 2015.

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RP-FOTO: DJ Guido Vogt (r.) und sein Ratinger Kollege René Schubert (l.) ehrten Ralph Biller (40 Jahre), Dieter Müller (50), Günther Schilling (60), Klaus Seite (50).

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