Finderin gibt 500 Euro am Postbank-Schalter zurück
Aus einem Geldautomaten an der Poststraße fielen Geldscheine – vom Eigentümer gab es weit und breit keine Spur.
RATINGEN (kle) Die Geschichte liegt schon ein paar Monate zurück. Genauso lange hat dieses ungewöhnliche Ereignis die Postbank beschäftigt. Doch der Reihe nach: Eine RPLeserin, die namentlich nicht genannt werden möchte, betrat am 8. Oktober 2016 das Postbank-Finanzcenter an der Poststraße. Plötzlich bemerkte die Ratingerin, dass aus einem Automaten zahlreiche 50-Euro-Scheine fielen. „Und es wurden immer mehr“, erzählte die Frau im Gespräch mit unserer Zeitung. Doch vom Kunden, der das Geld abheben wollte, gab es weit und breit keine Spur. Letztlich hat- ten sich 500 Euro angesammelt. Mit dem Geld ging die ehrliche Finderin zum Schalter und erzählte, dass der Geldautomat gepiept habe. Die Kundin wurde offenbar barsch zurückgewiesen, man sagte ihr, dass es besser gewesen wäre, das Geld stecken zu lassen, weil es nach rund 30 Sekunden wieder eingezogen wird. Der Ratingerin kam das Ganze komisch vor. „Ich bin davon ausgegangen, dass durch sofortige Automatenprüfung festgestellt werden kann, welches Konto belastet wurde. Mehrmalige Nachfragen wurden rüde abgewiesen.“Sie habe schließlich ihre Anwältin eingeschaltet mit der Bitte, der Sache auf den Grund zu gehen. Postbank-Sprecher Ralf Palm bestätigte auf RP-Anfrage den Fall. Da der Kunde das Geld nicht entnommen habe, ertönte nach etwa 30 Sekunden das Warnsignal. Die Ratingerin habe sich vorbildlich verhalten, denn sie ermöglichte dem Kunden die „Chance auf Rückerhalt seines Verlustes“. Palm sagte: „Den Eigentümer konnten wir anhand der Transaktionen des Automaten ermitteln und eine Zahlung über die Fremdbank an den Eigentümer anweisen.“Dieser Kunde habe sich bisher allerdings nicht gemeldet. In Einzelfällen kommt es vor, dass Personen vergessen, ihr Geld aus dem Ausgabeschacht des Automaten mitzunehmen. Palm: „In der Regel melden sich die Betroffenen innerhalb kürzester Zeit bei der Postbank, dies war hier nicht der Fall.“Die Postbank hat sich inzwischen bei der Frau für ihr vorbildliches Verhalten bedankt.