400 Millionen Euro Investitionen für Bergbauflächen
DÜSSELDORF Das Land NRW, der Bergbaukonzern RAG und der Regionalverband Ruhr ziehen eine positive Bilanz aus einem Programm zur Sanierung früherer Bergbauflächen. An fünf von 20 Standorten sei es in drei Jahren gelungen, die Arbeiten zur Erschließung zu been- den, erklärt das Land. Man habe vor, 1000 Hektar an Fläche für die Nutzung aufzubereiten, wovon 200 Hektar frei für die Vermarktung seien. 100 Hektar seien vergeben. NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) rechnet damit, dass es an den fünf fertigen Standorten in Dinslaken, Dorsten, Herten, Neukirchen-Vluyn und Recklinghausen private Folgeinvestitionen in Höhe von 400 Millionen Euro gibt – inklusive Wohnhäusern. Die RAG investiert in die Rekultivierung 60 Millionen Euro, das Land NordrheinWestfalen 75 Millionen.
Olaf Arndt vom Wirtschaftsforschungsinstitut Prognos bewertet das Projekt „als „interessanten ersten Schritt“für weitere Gewerbeflä- chen. Er meint, das Land müsse aber gerade im Ruhrgebiet Gewerbeflächen großzügiger ausweisen, um Firmen anzulocken. Schon bald drohe ein Investitionsstau, erklärte Arndt.
Hendrik Wüst, der wirtschaftspolitische Sprecher der CDULandtagsfraktion, kritisiert, dass von den neuen Flächen nur rund die Hälfte für Gewerbe zur Verfügung stehe. Fragwürdig sei, dass ein Fünftel der Flächen für Wohnbauten genutzt werden solle und der Rest für „Freiflächen“. Wüst: „Die früheren Bergbauflächen sollten genutzt werden, um Industrie anzulocken. Ich fürchte, Rot-Grün will Nordrhein-Westfalen zum Naturreservat machen.“