In der Tonhalle trifft sich die Klassikprominenz
Die kommende Saison der Heinersdorff-Konzerte wartet mit etlichen Highlights auf. Einer der Höhepunkte: das Philadelphia Orchestra.
Es gibt in dieser Generation kaum andere Pianisten von ähnlichem Rang. Diese beide konkurrieren allenfalls aus der Ferne miteinander, sie thronen gleichberechtigt im Klavierolymp und sind von dort nicht wegzudenken. Der eine ist der Russe Daniil Trifonov, der andere der Chinese Lang Lang. Jener gilt als ganialer Erfinder expressiver Dramatik, dieser als weltumarmender Tastenakrobat. Wo sie spielen, sind die Leute aus dem Häuschen.
Trifonov und Lang sind zwei Künstler, die in der kommenden Saison der Konzertagentur Heinersdorff für besonderen Glanz in der Tonhalle sorgen, aber sie werden, was die Welt der 88 Tasten anlangt, von nicht minder attraktiven Pianisten flankiert: Grigory Sokolov, Yuja Wang, András Schiff, Hélène Grimaud, Fazil Say, Jan Lisiecki. So viel Klavierprominenz war nie.
Auch bei den Geigern hält der Adel Hof, angefangen mit Anne-Sophie Mutter, die mit dem römischen Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia unter Antonio Pappano kommt (und das Beethoven-Konzert spielt). Oder mit Frank Peter Zimmermann, der mit den Berliner-Barock-Solisten unter Daniel Gaede Werke von Bach spielt. Oder mit Daniel Hope, der Konzerte von Mozart spielt. Oder mit David Garrett, der das Tschaikowski-Konzert ansetzt. In die Cello-Etage geht es zu Gautier Capuçon, der mit dem Orchestre de Chambre de Paris anreist. Trompeten-Strahlemann Gábor Boldoczki kommt mit den Prager Philharmonikern, Juan Diego Flórez gibt Tenor-Belcanto mit der NDR-Radiophilharmonie Hannover.
Was die Güte der Orchester betrifft, so kann Heinersdorff-Manager Burkhard Glashoff nach dem kürzlich bejubelten Gastspiel der New Yorker Philharmoniker mit einem weiteren „Big-Five“-Orchester prunken: dem Philadelphia Orchestra, das unter Leitung seines neuen Chefs Yannick Nézet-Séguin mit einem deutschen Programm aufwartet: Brahms (Klavierkonzert Nr. 1 mit Grimaud), Schumanns Vierte und Strauss’ „Don Juan“.
Ebenfalls in der Ehrendivision der Orchester spielen: das London Philharmonic Orchestra (das zuerst unter Christoph Eschenbach mit Garrett, dann unter Vladimir Jurowski mit Trifonov kommt). Oder MusicAeterna unter Teodor Currentzis, das sibirische Wunderorchester unter Leitung eines dirigierenden Revolutionärs. Wieder einmal in der Tonhalle mit kurzer Anreise, das WDR-Sinfonieorchester unter Leitung seines finnischen Chefdirigenten Jukka-Pekka Saraste (mit Beethoven-Sinfonien). Und nicht zu ver- gessen das Rotterdam Philharmonic Orchestra, das ebenfalls Yannick Nézet-Séguin leiten wird. Das Orchester der KlangVerwaltung, von Enoch zu Guttenberg dirigiert, kommt mit dem Sprecher Klaus Maria Brandauer und Mendelssohns „Sommernachtstraum“. Der von Thomas Hengelbrock geführte Balthasar-Neumann-Chor führt Joseph Haydns „Schöpfung“auf.
Ein ungewöhnliches Vergnügen verspricht der Abend mit dem Organisten Cameron Carpenter zu werden, der unlängst das Prädikat „bizarrster Dirigent der Welt“bekam und mit seiner „International Touring Organ“zur Weihnachtszeit anreist – um den Schnee unter seinen spitzen Orgelschuhen stieben zu lassen. Weitere Sonderkonzerte bieten Thomas Quasthoff, der mit den gestandenen Jazzern Frank Chastenier (Klavier), Dieter Ilg (Bass) und Wolfgang Haffner (Schlagzeug) an seine Zeit als Jazzsänger anknüpfen wird. Das traditionelle Silvesterkonzert mit Beethovens Neunter unter Leitung von Christoph Spering darf natürlich nicht fehlen. Einen Abend unter dem Motto „Von Flamenco bis Fandango“gestalten die Kastagnetten-Legende Lucero Tena und der Harfenist Xavier de Maistre.
Die neue Spielzeit bietet aber auch eine ganz neue Konzertreihe: „Talente entdecken“. Hier spielen junge Pianisten, die in jüngerer Zeit einen international renommierten Klavierwettbewerb gewonnen haben und denen eine aussichtsreiche Zukunft bevorsteht: Lukásˇ Vondrácˇek (der 2016 den „Reine Elisabeth“-Wettbewerb in Brüssel ge- wann), Julian Trevelyan (Sieger bei Marguerite Long in Paris) und Filippo Gorini (Beethoven Competition Bonn). Für Düsseldorf erfreulich: In einem vierten Abend der Reihe wird einer der Preisträger der vor einigen Wochen ausgetragenen „Robert Schumann Competition“spielen, es ist der Australier Lee Shuan Hern.
Ein besonderes Angebot für die treuen Heinersdorff-Kunden macht Burkhard Glashoff in den kommenden Wochen: Sie können unter dem Motto „Mit Heinersdorff in die Elbphilharmonie“zu einem Konzert in Hamburgs neuem Wahrzeichen reisen. Das ist möglich, weil Glashoff die dortige „Pro Arte“-Konzertreihe ebenfalls leitet und natürlich für Düsseldorf-Gäste einen Teil des Kartenkontingents reservieren kann.