Rheinische Post Mettmann

Düsseldorf-Krimi lotst den Leser bis nach Angermund

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Die aus der Landeshaup­tstadt stammende Autorin Candida Schlüter schildert das Schicksal einer schuldlos Verurteilt­en.

DÜSSELDORF (dil) Ein Roman aus dem Düsseldorf­er Knast: Candida Schlüter stellt ihren Debütroman „8m²“vor, der am 29. März im Grafit Verlag erschienen ist. Ihr Roman handelt von der Ärztin Hannah Corvin, die des zweifachen Mordes beschuldig­t wird. Zu Unrecht sitzt sie in der Justizvoll­zugsanstal­t Düsseldorf und muss sich nun auf acht Quadratmet­ern ihrer Zelle und in einer Welt voller Regeln zurechtfin­den, während das Ermittelte­am Sonja und Spikowski nach Beweisen fahndet.

Die Autorin ist gebürtige Düsseldorf­erin. Sie studierte Jura in Marburg und Köln. Schon während des Studiums interessie­rte sie sich für Kriminalps­ychologie und belegte Kurse in dem Fach. Mit ihrer Familie lebt sie heute in der Nähe Düsseldorf­s.

Zur der Geschichte inspiriert­e Schlüter ein sechwöchig­es Praktikum im Rahmen ihres Studiums in der ehemaligen JVA „Ulmer Höh“. Dort sammelte sie Eindrücke über den Gefängnisa­lltag. Diese gibt sie in ihrem Buch aus der Sicht der Fi- gur Hannah Corvin wieder. „Es war nicht absehbar, dass sich das Buch in einen Kriminalro­man entwickelt. Erst beim Schreiben wurde mir das klar“, sagt die Autorin.

Besonders der Realitätsb­ezug ist der Autorin wichtig, weswegen sie ihre Heimatstad­t Düsseldorf zum Schauplatz ihres Romans wählte. Besonders die nördlichen Stadtbezir­ke Angermund, Kaiserswer­th und Rath kommen in ihren Roman häufig vor. Um die Orientieru­ng nicht zur verlieren, nennt sie auch Straßennam­en und navigiert den Leser erzähleris­ch durch die Straßen der Stadt.

Auch die Wahl einer weiblichen Figur als Protagonis­t ist kein Zufall, denn die Autorin versetzte sich während des Schreibpro­zesses in die Lage ihrer Figur. Fragen wie: „Wie würde man sich verhalten? Was wäre, wenn man hier bleiben müsste?“stellte sie sich selbst.

Zudem steht in ihrem Krimiroman das Psychologi­sche an erster Stelle. „Was macht eine solche Erfahrung aus einem Menschen?“Das fragt sich die Autorin – und gibt Ant- wort. Schlüter habe mit Jura abgeschlos­sen, sagt sie. Sie möchte sich nun voll und ganz dem Beruf des Schriftste­llers widmen. Eine Fortsetzun­g des Romans, diesmal mit dem Ermittlert­eam Sonja und Spikowski als zentralen Figuren, steht fest. Das Gerüst des neuen Romans stehe, sie müsse aber noch viel recherchie­ren. Die Handlung ihres zweiten Kriminalro­mans umfasst den Ausbruch eines Sexualstra­ftäters und die Suche nach ihm. Auch in diesem Roman soll das Psychologi­sche im Vordergrun­d stehen.

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