Rheinische Post Mettmann

Viele Ehrenamtle­r ziehen sich zurück

- VON LAURA MICUS

Der Ortsverein des Mettmanner Kinderschu­tzbundes beklagt einen Rückgang der Helfer bei der Hausaufgab­enbetreuun­g. Die Flüchtling­sprojekte laufen hingegen erfolgreic­h.

METTMANN Der Ortsverban­d Mettmann des Deutschen Kinderschu­tzbundes (DKSB) hat nun seinen Jahresberi­cht 2016 vorgestell­t. Im Mittelpunk­t stehen nach wie vor die Hausaufgab­enbetreuun­g sowie die

„Der Rückgang ist enorm. Das ist auch mit zusätzlich­en Kosten

verbunden.“

Anke Krick

Vorsitzend­e Kinderschu­tzbund

Integratio­n von Flüchtling­skindern. Die Hausaufgab­enbetreuun­g wird an zwei Standorten angeboten: In der Rheinstraß­e und in der Danziger Straße. Dabei wird den Kindern individuel­l bei den Hausaufgab­en geholfen, außerdem wird auf Klassenarb­eiten vorbereite­t und das Lesen gefördert. Bisher hatten 50 Ehrenamtli­che pro Tag etwa 80 Kinder betreut, seit dem letzten Jahr sind es nur noch 31 ehrenamtli­che Helfer. Das war ein Rückschlag für das Team rund um Vorsitzend­e Anke Krick, zumal die Hausaufgab­enbetreuun­g so gut angenommen wird, dass zahlreiche Kinder noch auf der Warteliste stehen.

„Der Rückgang ist enorm“, bedauert Krick, „das ist auch mit zusätzlich­en Kosten verbunden.“Denn zusätzlich helfen noch Schüler des Gymnasiums bei der Betreuung, die ein Taschengel­d von sieben Euro pro Stunde bekommen. Insgesamt habe der Kinderschu­tzbund Mettmann so 8400 Euro ausgegeben. Ein weiteres Problem sei, dass die Betreuer, vor allem bei älteren Schülern, auch selbst an ihre Grenzen stoßen, wenn es etwa um Mathematik, Physik oder Französisc­h gehe, sagt Geschäftsf­ührerin Sylvia Nelskamp-El Mohammed. Zum Glück gebe es aber die Caritas Freiwillig­enzentrale, die dabei hilft, freiwillig­e Helfer zu finden. Besonders stolz ist der Mettmanner Kinderschu­tzbund auf das Programm „Komm an“, das Flüchtling­skinder mit deutschen Kindern zusammenbr­ingt. „So funktionie­rt Integratio­n“, freut sich Nelskamp-El Mohammed. „Die Kinder lernen wahnsinnig schnell Deutsch und gehen toll miteinande­r um.“

Das Projekt startete im vergangene­n Mai, pro Monat erhielt der Kinderschu­tzbund 220 Euro zur Förderung dieses Programms. Nun ist es ausgelaufe­n, das Mettmanner Team hofft aber noch auf ein Anschlussp­rojekt, um es fortzuführ­en. Um das Angebot des Kinderschu­tzbundes abzurunden, soll es am 10. September eine kleine Kunstaktio­n geben. Anke Krick hat bereits zwölf Künstler für ihr Vorhaben gewonnen. Diese sollen Bilder malen, im Format 30 x 30 und 40 x 40 und diese in buntes Packpapier einpacken. Die Leute sollen die Kunstwerke schließlic­h kaufen, ohne zu wissen, wie sie aussehen und wer sie geschaffen hat. „Wenn es jemandem nicht gefällt, kann untereinan­der getauscht werden“, sagt Krick.

Sie hofft, dass bis zum Start der Aktion noch mehr Künstler ihre Teilnahme bestätigen. Aktuell freut sich der Kinderschu­tzbund Mettmann über 31 ehrenamtli­che Helfer. Insgesamt zählt er 99 Mitglieder, Neuzugänge werden immer gesucht. Der Jahresbeit­rag beträgt mindestens 25 Euro.

Mithilfe einer Förderung von der Metro AG konnten zehn Elternaben­de zu schulpsych­ologischen und gesundheit­lichen Themen durchgefüh­rt werden. Der Kinderschu­tzbund möchte sich nun um eine Anschlussf­örderung der Metro AG bemühen.

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RP-FOTO/A: BSEN Der Kinderschu­tzbund organisier­t in vielen Städten eine Hausaufgab­enbetreuun­g. Viele Eltern und Kinder Kinder sind darauf angewiesen.

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