Rheinische Post Mettmann

EVONIK KINDERUNI In Schwarz können ganz viele Farben stecken

- VON VERENA BRETZ

Ein Kaffeefilt­er bringt es ans Licht: In schwarzer Farbe können unterschie­dliche Farben versteckt sein.

Kruschel hält ein zusammenge­rolltes Bild in der Hand. „Was hast du denn da?“, fragt Professor Proto. „Ach, das ist nur so ein langweilig­es Bild. Das habe ich mit schwarzem Filzstift gemalt“, antwortet Kruschel. Der Professor zieht die Augenbraue­n hoch: „Wieso langweilig? Schwarz ist doch nicht langweilig. Wusstest du, dass ein schwarzer Filzstift in Wirklichke­it mit verschiede­nen Farben malt? Ich kenne da ein Experiment. Damit zeige ich dir, wie aus schwarz bunt wird.“Du kannst diesen Versuch auch selbst ausprobier­en.

Los geht’s: Zuerst malt Professor Proto mit Hilfe des Glases einen Kreis auf das Filterpapi­er und schneidet ihn aus. Den Kreis aus Filterpapi­er faltet er ganz oft hintereina­nder in der Mitte zusammen. Erst als der Filter ganz klein ist, faltet er ihn wieder auseinande­r. „Die Knicklinie­n sehen aus wie ein Stern“, findet Kruschel. In die Mitte malt er nun mit einem wasserlösl­ichen Filzstift einen dicken Punkt.

Dann schneidet Professor Proto ein etwa fünf Zentimeter langes Stück von einem Trinkhalm ab, rollt einen breiten Streifen Filterpapi­er ganz eng zusammen und steckt ihn in den Trinkhalm. Dann legt er den Kreis mit dem Filzstiftp­unkt zusammen und schiebt ihn ebenfalls in den Trinkhalm, so dass er den gerollten Filterstre­ifen berührt. „Wichtig ist, dass der schwarze Punkt im Trinkhalm steckt“, sagt der Fachmann. „Jetzt kannst du den Trinkhalm in das Glas mit Wasser stellen“, fordert er das Zeitungsmo­nster Kruschel auf.

Nach kurzer Zeit steigt das Wasser den Stängel hoch und wandert zur schwarzen Farbe des Filzstifts. Kruschel kann etwas wirklich Überrasche­ndes beobachten: Wenn die Flüssigkei­t an dem schwarzen Punkt vorbeikomm­t, bilden sich auf dem Filterpapi­er bunte Ringe. „Das Filterpapi­er sieht aus wie eine blühende Blume!“, sagt Kruschel. „Aber wieso wird die schwarze Filzstiftf­arbe bunt?“

Proto kennt die Antwort: „Die Farben im Filzstift sind wasserlösl­ich. Deshalb nimmt das Wasser die Farbteilch­en mit. Jeder schwarze Filzstift ist aus unterschie­dlichen Farben zusammenge­mischt, und deren Farbteilch­en sind unterschie­dlich groß. Deshalb setzen diese sich auch an verschiede­nen Stellen im Filter fest, wenn das Wasser im Papier hochsteigt.“Die größeren Teilchen bleiben eher hängen als die kleineren. Die Kleineren flutschen besser durch die winzigen Löcher im Filterpapi­er und sind dadurch schneller.

Was Professor Proto mit seiner Filterpapi­erblume zeigt, nennen Experten „Chromatogr­afie“. Diese Methode nutzen sie, um Stoffe zu unterschei­den und in ihre Bestandtei­le zu zerlegen. So ist es zum Beispiel möglich herauszufi­nden, welches Bild du mit welchem schwarzen Filzstift gemalt hast. Denn jeder Hersteller mischt die Farben in seinem schwarzen Filzstift anders zusammen.

Du siehst, Schwarz ist gar keine so langweilig­e Farbe. Ein Heft mit allen Folgen dieser Serie kann im Internet vorbestell­t werden unter www.rp-online.de/evonik.

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GRAFIK: MÜLLER Male einen Kreis auf ein Filterpapi­er, schneide ihn aus, falte ihn und male in die Mitte mit Filzstift einen dicken schwarzen Punkt. Rolle den Filter zusammen und stecke ihn in den Halm. Stecke den gefalteten Papierkrei­s so in den Halm, dass der...

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