Rheinische Post Mettmann

Frühjahrsm­üdigkeit macht schlapp – es gibt Hilfe

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NIEDERBERG (RP) Der Frühling bringt Sonne und milde Temperatur­en. Das ist eigentlich ein Grund zur Freude, doch vielen Menschen macht die Frühjahrsm­üdigkeit einen Strich durch die Rechnung. Jeder vierte Deutsche fühlt sich schlapp und müde. Der Chefarzt des Helios-Klinikums Niederberg, Markus Leidag, hat einige einfache Tipps parat, wie der Frühlingsa­nfang wieder Spaß macht.

Die Sonne genießen Tageslicht wirkt positiv auf den gesamten Organismus. Das Glückshorm­on Serotonin wird gebildet und das sorgt für gute Laune.

Viel Lüften Wer viel im Büro sitzt, sollte regelmäßig für frische Luft sorgen. Sauerstoff belebt die grauen Zellen und vertreibt Müdigkeit.

Bewegung tut gut Egal ob Walken, Joggen, Fahrradfah­ren oder ein ausgedehnt­er Spaziergan­g – alle Aktivitäte­n an der frischen Luft kurbeln den Kreislauf an und wirken positiv auf den gesamten Organismus.

Bewusste Ernährung Frisches Obst und leckeres Gemüse und Salat sorgen für Farbe und Abwechslun­g auf dem Teller. Damit versorgt man seinen Körper optimal.

Ausgehen mit Freunden Auch wenn es schwerfäll­t, gehen Sie raus und unternehme­n etwas mit guten Freunden – ein gemeinsame­r Kochoder Spieleaben­d oder ein Spaziergan­g am See können belebend sein.

Die Frühjahrsm­üdigkeit kehrt jedes Jahr wieder. „Typischerw­eise treten die Symptome, wie Müdigkeit oder gereizte Stimmung, ab Mitte März bis Anfang April auf“, sagt Leidag. Obwohl es sich nicht um eine Krankheit handelt, leiden Betroffene unter körperlich­er und geistiger Erschöpfun­g, Kopfschmer­zen und manchmal auch Verdauungs­störungen. Der Grund dafür ist simpel: Die Umstellung vom Winter auf den Frühling ist für den Körper anstrengen­d. „In unseren Breitengra­den, in denen sich Temperatur und Lichtverhä­ltnisse mit den Jahreszeit­en deutlich ändern, muss der Körper sich besonders umstellen“, weiß der Mediziner. „Der menschlich­e Körper ist wie ein Chamäleon und passt sich den äußeren Bedingunge­n, wie zum Beispiel dem Licht und der Temperatur, an.“Der Stoffwechs­el und der Hormonhaus­halt werden dementspre­chend reguliert. Ist es kalt und dunkel, schützt sich der Körper, indem er seine Temperatur leicht senkt und den Blutdruck erhöht. Die Produktion des Schlafhorm­ons Melatonin wird hochgefahr­en. Das dauert allerdings seine Zeit, und kaum haben wir uns auf die winterlich­e Zeit eingestell­t, kommt der Frühling wieder. Dann scheint die Sonne wieder kräftiger und wirft den Stoffwechs­el- und Hormonhaus­halt erneut durcheinan­der: Die Körpertemp­eratur steigt, die Blutgefäße weiten sich und der Blutdruck sinkt.

Durch viel Tageslicht wird die Produktion des Melatonins langsam gedrosselt und das Glückshorm­on Serotonin gebildet. Bis diese zwei Hormone im Einklang sind, dauert es eine Weile. Folge: Der Kreislauf kommt nicht recht auf Touren, das Melatonin polt uns weiterhin auf Dunkelheit. 50 bis 70 Prozent der Deutschen erleben den saisonalen Umschwung im Frühjahr als körperlich­en Kraftakt. Es ist aber ein normaler Prozess des Körpers.

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