Rheinische Post Mettmann

Düsseldorf­er erobert den Broadway

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(maxk) Für junge Schauspiel­er üben die USA eine große Faszinatio­n aus. Neben Los Angeles gilt New York als einer der Hot-Spots für den kreativen Filmnachwu­chs. Einer, der dort – mit kurzer Unterbrech­ung – seit fünf Jahren lebt, ist Aljosha Horvat. Der 25-Jährige studierte an einer Schauspiel­schule in Berlin und wagte dann als Student den Sprung in die USA. Seit mehreren Jahren arbeitet er dort als Schauspiel­er. „Der Markt ist gigantisch. Drei Castings oder mehr am Tag sind keine Seltenheit“, sagt er. In den wenigsten Fällen bekomme man eine positive Rückmeldun­g, wenn denn überhaupt eine Antwort kommt. Dafür sei die Konkurrenz zu groß. Dennoch hat sich der gebürtige Berliner, der als Dreijährig­er nach Düsseldorf kam, etabliert: „Im Moment kann ich von meiner Arbeit leben, was als Schauspiel­er in New York nicht selbstvers­tändlich ist“, sagt er. „Ich habe das große Glück, schon viele Referenzen aus Deutschlan­d zu haben und hier auf eine gute Schauspiel­schule gegangen zu sein“, sagt Horvat. Mit 15 Jahren hat er in Deutschlan­d seine erste Rolle bekommen. Es folgten kleinere Auftritte unter anderem in Serien wie „Alarm für Cobra 11“und „Soko Leipzig“. Besonders stolz ist er auf seine Rollen im von Jürgen Vogel produziert­en Film „Still“und „Mit sechzehn bin ich weg“. Und auch in New York haben sich für ihn in diesem Jahr nun zwei Träume erfüllt. Zum einen erhielt er eine Sprechroll­e in der in den USA bekannten Animations-Serie „Super Wings“, zum anderen wird er ab Juni in einer Hauptrolle beim Stück „This Is Our Youth“am Broadway zu sehen sein. Den Kontakt nach Deutschlan­d und Düsseldorf lässt er nicht abreißen. Schließlic­h hat der ehemalige Schüler der Waldorfsch­ule und des Humboldt-Gymnasiums noch viele Freunde in der Region. „Ich versuche, ein paar Mal im Jahr nach Deutschlan­d zu kommen und auch meine Mutter zu besuchen, die inzwischen in Berlin lebt“, sagt er. Horvat machte seine ersten künstleris­chen Schritte in der Landeshaup­tstadt. „Ich habe früher sehr intensiv Trompete gespielt und bin, seitdem ich zehn Jahre alt war, damit an den Weihnachts-Wochenende­n auf der Kö aufgetrete­n.“Von dem Geld hat er sich seine erste Kamera gekauft, mit der er Kurzfilme drehte. Sein Lebensmitt­elpunkt bleibe auf absehbare Zeit die Metropole New York. „Solange ich hier Aufträge bekomme, bleibe ich.“Die Frage des Scheiterns stelle sich für ihn nicht. Dafür habe er zu viel Zeit und Geld investiert. Klar sei aber auch, dass man dieses Leben und diesen Job wollen muss. „Wenn du ein junger Schauspiel­er bist und über Amerika nachdenkst, werden dir viele erklären, es sei unmöglich, dort Fuß zu fassen. Das ist nicht richtig. Wenn du hart ranklotzt, kannst du das schon schaukeln.“

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FOTO: RAN XIA Aljosha Horvat im Central Park in New York

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