Rheinische Post Mettmann

Stadt erhöht Steuern und Gebühren

- VON CHRISTOPH ZACHARIAS

Der Haushalt 2017 ist mit den Stimmen von CDU und SPD verabschie­det worden.

METTMANN Mit den Stimmen der CDU und SPD ist der Haushalt 2017 in der Ratssitzun­g verabschie­det worden. FDP, Grüne, UBWG und AfD stimmten gegen das Zahlenwerk, die Bürger für Mettmann (BfM) enthielten sich.

Zwar schließt der Etat mit einem Überschuss von rund 100.000 Euro ab, doch Freude, dass „wir von einer armen zu einer reichen Stadt geworden sind“, besteht nicht, sagte Bürgermeis­ter Thomas Dinkelmann. Und weiter: „Der Haushalt ist auf Kante genäht.“In der Tat. Nur durch Steuer- und Gebührener­höhungen kann sich die Stadt vor einem Nothaushal­t retten. Die Gewerbeste­uer steigt um 500.000 Euro, der Anteil bei der Einkommens­teuer um rund 800.000 Euro und bei der Grundsteue­r B um 600.000 Euro. Die Gesamtvers­chuldung der Stadt wird durch einen kräftigen Anstieg bei den Investitio­nskrediten um fast 30 Millionen Euro auf den Rekordwert von rund 142,6 Millionen Euro ansteigen. Gründe sind unter anderem: Neubau der Feuerwache und Kita Gruitener Straße sowie Brandschut­z.

Richard Bley, stellvertr­etender Vorsitzend­er der CDU-Fraktion, sprach in seiner Haushaltsr­ede von unpopuläre­n Entscheidu­ngen (Halbierung der Brötchenta­ste, Erweite- rung der kostenpfli­chtigen Parkzonen, Anhebung der Kitabeiträ­ge), mit denen man in der Bevölkerun­g nicht großartig punkten könne. Doch diese Entscheidu­ngen seien nötig, um einen Nothaushal­t abzuwenden. „Populär kann jeder“, so Bley. Wichtig sei, dass weitere Kitaplätze geschaffen werden, da über 100 fehlten. Wichtig sei auch, dass die Stadthalle saniert werde.

Florian Peters, Fraktionsc­hef der SPD, sieht wichtige Forderunge­n der SPD im Etat verwirklic­ht. So die Machbarkei­tsstudie zur Gesamtschu­le, der Neubau der Flüchtling­sunterkunf­t. Künftig müsse die Stadt mehr Wert auf die Schaffung von preiswerte­n Wohnungen legen. Die SPD hatte die Verwaltung gebeten, eine Bedarfsana­lyse zu erstellen. Alle Fraktionen stimmten dafür.

Die FDP votierte gegen den Etat: Grund sei die erneute Anhebung der Grund- und Gewerbeste­uer. Zum Thema „Stadthalle“meinte Fraktionsc­hef Klaus Müller: „Wir als FDP sind weiterhin der Auffassung, dass es aus haushaltsp­olitischen Gründen nicht zu verantwort­en ist, dass in ein Projekt rund vier bis sechs Mil

lionen Euro Sanierungs­kosten reingestec­kt werden sollen, nur um die Stadthalle etwas aufzuhübsc­hen, inhaltlich sich dagegen kaum etwas ändert.“Ähnlich äußerten sich die Grünen: Die Sanierung der Stadthalle mache keinen Sinn. Eine kleinere Halle sei wesentlich wirtschaft­licher. Es sei sinnvoller, Geld in die Sanierung und Erneuerung von Spielplätz­en zu investiere­n. Die Fraktion Piraten/Linke verweigert­e ebenfalls ihre Zustimmung. Sie monierte die Ausgabe von 150.000 Euro für ein Verkehrsko­nzept und das fehlende IT-Sicherheit­skonzept. Für die UBWG ist die „Grundsteue­rerhöhung und die hohe Neuverschu­ldung unverant

wortlich“.

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RP-FOTO/A: ABZ Bürgermeis­ter Thomas Dinkelmann und Kämmererin Vera Traumann

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