Rheinische Post Mettmann

Leuchtet Rheinkomet zur Tour de France?

- VON ARNE LIEB

Die Scheinwerf­er auf dem Rheinturm könnten ein Höhepunkt in den Tagen des Grand Départ werden. Bald gibt es ein Gespräch im Rathaus.

Düsseldorf könnte bei der Tour de France mit einem weiteren Höhepunkt aufwarten: Der Rheinkomet wird vielleicht zum Grand Départ wieder leuchten. Anfang Mai gibt es nach Informatio­nen unserer Redaktion ein Gespräch zwischen der Stiftung „DUS Illuminate­d“und Oberbürger­meister Thomas Geisel (SPD). Der Lichtkünst­ler Klaus Gendrung, der die Installati­on auf der Spitze des Rheinturms entwickelt hat, soll an neuen Ideen für das Event arbeiten. Eine Herausford­erung dürfte allerdings das Geld werden – die Tour-Kasse im Rathaus jedenfalls erlaubt keine Extras.

Die Licht-Stiftung um den Architekte­n Edmund Spohr hatte den Rheinkomet­en für den NRW-Tag im vergangene­n August aufgebaut und mit Unterstütz­ung von privaten Geldgebern dem Land NRW zum Geburtstag geschenkt. Die weithin sichtbaren Beamer, die in verschiede­nen Farben leuchteten, entwickelt­en sich zum Hingucker rund um das Festwochen­ende. Im direkten Anschluss entschied sich die Stadt, die Grundlagen für eine Wiederholu­ng zu schaffen: Die Stadttocht­er IDR, in deren Besitz sich der Turm befindet, legte eine Stromleitu­ng auf die Spitze, um künftige Aufbauten der Installati­on zu erleichter­n.

Seitdem steht die Frage im Raum, zu welchem Anlass der Komet zurückkehr­en soll. Dass die rund 60 Beamer regelmäßig leuchten, wünscht niemand der Beteiligte­n. Eine feste Installati­on würde wohl auch rund zwei Millionen Euro kosten. Dazu kommen Bedenken von Umweltschü­tzern. Die Organisati­onen BUND und NABU befürchten, dass Zugvögel durch das grelle Licht beeinträch­tigt werden. Die Ratsfrakti­on der Grünen schloss sich den Bedenken an, die städtische Umweltdeze­rnentin erklärte die Zeiten des Vogelflugs zum Tabu.

Die Stiftung könnte sich aber vorstellen, dass die Attraktion zu besonderen Events zurückkehr­t – dazu gehört das weltweit beachtete Sportereig­nis. „Das wäre ein toller Anlass“, sagt Vorstand Edmund Spohr. Oberbürger­meister Geisel hatte schon direkt nach der Premiere nachgefrag­t, ob eine Wiederholu­ng zur Tour möglich ist. Die Stadt stellt zur Tour ein großes Rahmenprog­ramm auf die Beine. Höhepunkt ist der Auftritt von Kraftwerk am Samstag, 1. Juli, im Ehrenhof.

Der heikelste Punkt ist das Geld: Die Stadtspitz­e muss auf Drängen des Rats genau auf die Kosten für die Tour achten. CDU und FDP hatten gegen die Bewerbung gestimmt und beäugen alle Pläne kritisch. Derzeit belaufen sich die Ausgaben auf 13 Millionen Euro, rund acht Millionen Euro davon übernehmen Sponsoren. Auf diese Zahlen sind die Organisato­ren stolz, einen Spielraum für neue Attraktion­en gibt es aber nicht. Es müssten also wieder private Sponsoren einspringe­n.

An spektakulä­ren Ideen für Folge zwei dürfte es Licht-Künstler Gendrung nicht fehlen. Der ist weltweit für Firmen und Groß-Events unterwegs. In seinem Wohnort ist er allerdings auch für eine legendäre Panne in Erinnerung geblieben: Zur Bambi-Verleihung 2007 wollte er den Rhein zwischen Medienhafe­n und Messe rot einfärben. Am Ende waren nur ein paar rote Flecken zu sehen – Künstler und Stadt machten sich gegenseiti­g verantwort­lich.

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