Rheinische Post Mettmann

Arbeitgebe­r wollen kein Rot-Rot-Grün

- VON REINHARD KOWALEWSKY

Verbandspr­äsident Arndt Kirchhoff gibt der Landesregi­erung eine „4“als Note.

DÜSSELDORF Arndt Kirchhoff, Präsident der Landesvere­inigung der Unternehme­nsverbände NRW, fordert eine wirtschaft­sfreundlic­he Trendwende in der NRW-Landespoli­tik nach der Wahl im Mai. Dies erklärte er bei einem Vortrag bei der Wirtschaft­spublizist­ischen Vereinigun­g (WPV) in Düsseldorf. Der Landesregi­erung gebe er insgesamt nur eine „4“als Schulnote, erklärte er. NRWWirtsch­aftsminist­er Garrelt Duin (SPD) verdiene zwar mindestens eine „3+“, doch dessen Vorstellun­gen müssten sich stärker durchsetze­n. Nach der Wahl müsste man unbedingt das Wirtschaft­sressort stärken. Kirchhoff: „Wenn die anderen Ressorts nicht mitziehen, dann passiert nichts. Das muss sich ändern.“

Vehement sprach sich Kirchhoff gegen die Möglichkei­t aus, dass es nach der Wahl zu einer rot-rot-grünen Regierung käme oder dass sich SPD und Grüne von der Linken tolerieren ließen. Er verwies auf das Programm der Linken, das sogar die Enteignung von Unternehme­n vorsehe. So drohe der Einstieg in eine „planwirtsc­haftliche Phase“, statt das Unternehme­rtum zu stärken und dadurch Jobs zu schaffen.

Auch darum erwarte er von SPD und Grünen eine öffentlich­e Aussage, dass sie mit den Linken nicht zusammenar­beiten. „NRW ist ein Land, dessen Wohlstand von seiner Industrie abhängt, das darf nicht weiter geschwächt werden.“Zur AfD sagte er: „Für die AfD und ihre Positionen habe ich überhaupt kein Verständni­s.“

Der parteilose Unternehme­r äußerte sich nicht klar dazu, welche Koalition ihm am liebsten wäre. Zu einer rein rechnerisc­h denkbaren Koalition von SPD und FDP meinte er: „Warum nicht? Das gab es ja früher auch schon zweimal.“Eine große Koalition wäre „langweilig“. Es wäre nämlich problemati­sch, wenn die zwei größten Parteien gemeinsam regieren, weil es dann nur eine sehr schwache Opposition gäbe. Dass eine Koalition von CDU und FDP seine Lieblingso­ption wäre, kann vermutet werden, obwohl er sich dazu nicht äußerte.

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