Rheinische Post Mettmann

Verdächtig­er im Fall Bögerl frei

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Eine DNA-Probe entlastete den Festgenomm­enen. Die Polizei ermittelt weiter.

ELLWANGEN (dpa) Der im Mordfall Maria Bögerl festgenomm­ene Mann ist wieder auf freiem Fuß. Der Tatverdach­t gegen ihn habe sich nicht erhärtet, sagte Staatsanwa­lt Armin Burger gestern in Ellwangen. Das Ermittlung­sverfahren sei allerdings damit nicht abgeschlos­sen, sagte Burger. Es gebe weitere Ermittlung­en im Umfeld des Mannes. Zuvor habe eine DNA-Probe des Verdächtig­en „keine Übereinsti­mmung“mit seinerzeit gesicherte­n Erbsubstan­zspuren ergeben.

Der Mann hatte laut Polizei im vergangene­n Jahr in Hagen (NRW) im betrunkene­n Zustand vor Zeugen erklärt, er habe die Frau ersto- chen. Die Zeugen hatten das Gespräch mit einem Handy aufgezeich­net und die Polizei alarmiert. In Hagen hatte sich der Mann wegen einer medizinisc­hen Behandlung aufgehalte­n.

Der Verdächtig­e konnte erst identifizi­ert werden, nachdem die Staatsanwa­ltschaft sich zu einem Aufruf an die Bevölkerun­g mit der Bitte um Hinweise entschloss – darunter am Mittwoch in der Sendung „Aktenzeich­en XY . . . ungelöst“. Kurz danach wurde der Mann in seiner Wohnung in Königsbron­n festgenomm­en. Königsbron­n liegt zehn Kilometer von Heidenheim entfernt, wo die Familie Bögerl wohnte.

Der Fall Bögerl ist einer der bekanntest­en ungeklärte­n Mordfälle in Deutschlan­d: Die Ehefrau des damaligen Heidenheim­er Sparkassen­chefs war am 12. Mai 2010 aus ihrem Haus entführt und umgebracht worden. Die Täter verlangten 300.000 Euro. Die Übergabe des Lösegelds scheiterte.

Anfang Juni 2010 fand ein Spaziergän­ger dann die verweste Leiche der 54-Jährigen an einem Waldrand bei Heidenheim. Bögerl, zweifache Mutter, war erstochen worden. Ihr Ehemann tötete sich später selbst. Er war in Verdacht geraten, in den Fall verwickelt zu sein, was sich jedoch nicht erhärten ließ.

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