Rheinische Post Mettmann

Neubürger fühlen sich in Mettmann zu Hause

- VON LAURA MICUS

Die Stadt hat eine Einbürgeru­ngsfeier im Stadtgesch­ichtshaus veranstalt­et.

METTMANN Stolz lächelnd hält Petya Halsdorf ihre Urkunde in der Hand. Seit sieben Jahren wohnt sie zwar schon in Deutschlan­d, doch nun ist es offiziell: Sie ist Deutsche. Ursprüngli­ch kommt sie aus Bulgarien und war zunächst nur nach Deutschlan­d gekommen, um Deutsch zu lernen. Doch die Zeiten haben sich geändert – und sie ist geblieben. Wäre es nicht Mettmann gewesen, verrät sie auch dem Bürgermeis­ter Thomas Dinkelmann, wäre sie vielleicht tatsächlic­h zurück in ihre Heimat gegangen. Heimat, ein Ausdruck, den Dinkelmann in seiner Ansprache erwähnt. Denn die Anwesenden haben sich für eine neue Heimat entschiede­n und er freue sich, dass es Mettmann geworden ist und er hoffe, dass Mettmann es lange bleibe. Mit Heimat verbinde man einen Ort, sagte er weiter, „aber es sind vor allem auch Menschen, mit denen man sich einlässt.“Familie, Freunde, gute Menschen. Und die gebe es überall. Petya Halsdorf hat diese in der Kreisstadt gefunden, allen voran ihren Mann Michael. Er hilft ihr unter anderem beim Erlernen der Sprache, denn das sei sehr schwer, gibt sie zu.

Sie spricht mit Akzent, aber fehlerfrei, etwas, das nicht alle schaffen. Doch Halsdorf legt großen Wert darauf, richtig zu sprechen. Sie fühlt sich wohl in Deutschlan­d – klar, sonst wäre sie längst zurück in Bulgarien. Sie betont aber, wie „warmherzig, menschlich und liebenswer­t die Deutschen sind. Das hat mich überrascht.“

Trotz ihres neuen Passes und ihrer neuen Staatsange­hörigkeit möchte sie ihre bulgarisch­e Identität behalten und ist sie ab sofort Besitzerin von zwei Ausweisen. „Ich bin stolz darauf, Bulgarin zu sein“, sagt sie und diese Staatsbürg­erschaft möchte sie nicht ablegen. Da Bulgarien ebenfalls in der EU ist, ginge das, erklärt sie und freut sich sehr darüber. Sie möchte die bulgarisch­e Kultur und Tradition auch in Zukunft hier weiterlebe­n, gleichzeit­ig mit der deutschen. „Das ist eine Bereicheru­ng für mich, nur wenige Leute bekommen das Glück“, schwärmt sie. Die staatlich anerkannte Heilpädago­gin und Erzieherin arbeitet auch in ihrer neuen Heimat bereits seit fünf Jahren in ihrem Beruf. Die ersten zwei Jahre hier habe sie dem Deutschler­nen gewidmet.

Gemeinsam mit Petya Halsdorf bekamen noch zahlreiche andere Neuankömml­inge aus der Türkei, den Niederland­en, Frankreich, Großbritan­nien, Thailand und Rumänien ihre Einbürgeru­ngsurkunde. Die Einbürgeru­ngsfeier fand nun zum zweiten Mal statt, soll aber laut Bürgermeis­ter Dinkelmann in Zukunft fortgeführ­t werden.

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