Rheinische Post Mettmann

Schnellere­s Internet ist jetzt verfügbar

- VON OLIVER WIEGAND

Der Glasfasera­usbau des Anbieters NetCologne ist beendet. Das Unternehme­n hat mehr als 3,4 Millionen Euro investiert, damit rund 20 Kilometer neue Kabel verlegt werden konnten. Rund 7.000 Haushalte profitiere­n nun.

WÜLFRATH Die Zeit der Baustellen und der aufgerisse­nen Straßen ist vorbei – Bürger in der Kalkstadt können sich auf schnellere Internetan­schlüsse freuen. Der Glasfasera­usbau des regionalen Telekommun­ikationsan­bieter NetCologne ist beendet. Damit können ab sofort mehr als 7000 Privathaus­halte und 250 Firmen von Surfgeschw­indigkeite­n mit bis zu 100 Mbit/s profitiere­n.

Der Startschus­s für den Glasfasera­usbau in Wülfrath fiel im Juni 2016. Innerhalb von neun Monaten hat der Betreiber auf eigene Kosten das Netz errichtet und rund 3,4 Millionen Euro investiert. Die Stadt Wülfrath hat nichts dazu gegeben. Das Unternehme­n verlegte dabei 20 Kilometer Glasfaserl­eitungen, an die 48 neue Technikgeh­äuse angebunden wurden. Mit der Fertigstel­lung sind nun große Teile der Wülfrather Innenstadt sowie Flandersba­ch, Kochersche­idt, Rohdenhaus und zusätzlich der Mettmanner Stadtteil Niederschw­arzbach an das schnellere Internet angeschlos­sen.

Wülfrath gehörte bislang nicht zum Versorgung­sgebiet der NetCologne. „Mit den neuen Leitungen können wir jetzt den 7650 Privathaus­halten und 250 Firmen schnelle Internetan­schlüsse anbieten und sind damit eine echte Alternativ­e zum bestehende­n Netz“, sagt Geschäftsf­ührer Timo von Lepel. Privathaus­halte können jetzt mit Surfgeschw­indigkeite­n von bis zu 100 Mbit/s surfen. Für Firmen sind mit dem so genannten „Line Bonding“ bis zu 400 Mbit/s möglich. Dabei werden vier Teilnehmer­anschlussl­eitungen mit je 100/40 Mbit/s gebündelt, so dass die Geschwindi­gkeit in Summe auf bis zu 400/160 Mbit/s gesteigert werden kann.

Die Geschwindi­gkeiten sollen gewährleis­ten, dass auch Streaming, aufwändige Spiele und TV reibungslo­s funktionie­ren. Bürgermeis­terin Claudia Panke hatte beim Start der Bauarbeite­n betont, selbst wie viele Wülfrather jahrelang unter den schlechten Internetve­rbindungen gelitten zu haben. „Ich wohnte lange in Flandersba­ch und weiß, wie schlecht dort die Verbindung­en sind.“Die Anbindung an eine schnelle Datenautob­ahn im Netz ist für viele Städte heute genauso wichtig wie die Anbindung an die Verkehrsau­tobahn, sagte Wirtschaft­sförderer Karsten Niemann. In Gesprächen mit ansiedlung­swilligen Firmen kann er jetzt auf den hohen Standard verweisen und hofft auf einen Effekt in der Gewerbeans­iedlung. Bürger, die sich bereits während des Ausbaus für einen schnellen Anschluss registrier­t haben, werden nun schrittwei­se auf das neue Netz geschaltet. Wie schnell der Wechsel stattfinde­t, hängt unter anderem von der Vertragsla­ufzeit beim bisherigen Anbieter ab. Die Bauarbeite­n hatten immer wieder zu Protesten geführt. An vielen Straßeneck­en wurde der Boden aufgerisse­n und nach den Arbeiten wieder verfüllt – mit unangenehm­en Folgen, wie die CDU vergangene­s Jahr im November im Ordnungsau­sschuss anmerkte.

Sascha Dellmann kritisiert­e, dass auf den zahlreiche­n Baustellen „die Qualität der Absicherun­g leidet. Ich bin kürzlich vor der Lindenschu­le fast von einem Bagger überfahren worden.“Auch würden nach Abschluss der Verlegearb­eiten „die Löcher zugeschütt­et und nicht ordent- lich verdichtet. Spätschäde­n sind da programmie­rt“, sagte er.

Auch bei der Stadt gab es immer wieder Beschwerde­n über schlecht verlegte Steinplatt­en im Bürgerstei­g, miserabel verfüllte Baugruben und auch Beschädigu­ngen an Wohnhäuser­n.

Die Unternehme­n, die im Auftrag von NetCologne arbeiten, würden nach Abschluss der Arbeiten in den Teilstücke­n kontrollie­rt, sagte der Technische Dezernent, Michael Barnat. Doch dies könne nur nur nach und nach geschehen. Die ein oder andere Firma musste wohl nacharbeit­en.

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