Rheinische Post Mettmann

IS will Religionsk­rieg in Ägypten entfachen

- VON MARTIN KESSLER VON JAN DREBES VON DETLEV HÜWEL

Die koptische Kirche in Ägypten ist älter als der Islam. Und die Gläubigen verwenden in ihrer Liturgie noch eine Sprache, die ihren Ursprung im Reich der Pharaonen hat. Die koptischen Christen gehören zu Ägypten wie die Deutschen zu Deutschlan­d.

Den islamistis­chen Radikalen passt das nicht. Mit den Terroransc­hlägen will der barbarisch­e Islamische Staat Angst und Schrecken unter den Kopten verbreiten und sie – wie im Irak und Syrien – aus dem Land vertreiben. Den IS-Fanatikern schwebt eine rein islamische Gesellscha­ft vor, in der Andersgläu­bige keinen Platz mehr haben.

Der ägyptische Staat erscheint zu schwach, um die Kopten wirksam zu schützen. Überall im Land sind sie Repression­en ausgesetzt. Denn der Hass des IS auf die Kopten findet leider auch Akzeptanz in der Mehrheitsg­esellschaf­t. Deshalb geht Ägyptens Machthaber al Sissi nicht konsequent gegen den Islamismus und seine Ausrottung­spolitik vor.

Den verfolgten Christen bleibt nur die Hoffnung auf den Westen. Er muss Ägypten drängen, stärker gegen den Islamismus vorzugehen. Und solange die Stimmung in Ägypten so feindlich ist, dürfen geflüchtet­e Kopten nicht abgeschobe­n werden. BERICHT IS BEKENNT SICH ZU ANSCHLÄGEN . . ., TITELSEITE

Dass die Zahl illegaler Einreisen über die Schweiz gestiegen ist, muss aufhorchen lassen. Nicht noch einmal darf der Staat Massenmigr­ation nur hinterherr­ennen, statt sie in Bahnen zu lenken. Grenzkontr­ollen zur Schweiz sollten geprüft werden, Schnellsch­üsse verbieten sich aber.

Erstens liegen nur wenig Erkenntnis­se zu der Frage vor, wie nachhaltig der Anstieg der Migrations­zahlen sein wird. Zweitens bedeuten Grenzkontr­ollen tiefe Einschnitt­e in wesentlich­e Prinzipien Europas. Und drittens wären erneut mehr Mittel für die Bundespoli­zei nötig. Zudem besteht ohnehin kein Grund zur Panik. Deutschlan­d hat Konsequenz­en aus der Ausnahmesi­tuation im Jahr 2015 gezogen, auf hohe Flüchtling­szahlen wäre man viel besser vorbereite­t.

Also alles im Lot? Nein, bei weitem nicht. Denn auch wenn Flüchtling­e nicht unter generellen Terrorverd­acht gestellt werden dürfen, hat der Fall Amri doch massive Probleme bei der Kooperatio­n von Behörden und dem internatio­nalen Datenabgle­ich aufgedeckt. Missstände wurden nur teils abgestellt, hier muss wirklich schnell nachgebess­ert werden. BERICHT FLÜCHTLING­E KOMMEN ÜBER DIE SCHWEIZ, TITELSEITE

AFluchtrou­te Schweiz

Kampf den Drogen

usgerechne­t Bananen, könnte man süffisant anmerken, wenn der Vorgang nicht eine so ernste Dimension hätte. In einem Opladener Unternehme­n, das Bananen zur Verkaufsre­ife bringt, wurden offenbar Hunderte Kilogramm Drogen entdeckt. Woher das Zeug stammt und wie es in die per Schiff verfrachte­ten Kisten gelangen konnte, wird die Polizei aufzukläre­n haben. Schon jetzt ist zweifelhaf­t, ob es je gelingen wird, die Drahtziehe­r aufzuspüre­n und dingfest zu machen.

Ihnen wird der entgangene Gewinn von einigen Millionen Euro sicherlich wehtun, aber das wird sie nicht von ihrem schändlich­en Tun abhalten. So bleibt einstweile­n nur die Genugtuung darüber, dass diese Drogen gar nicht erst in den Handel gelangen und somit keinen Schaden anrichten können.

Es wäre fatal, Drogenfund­e wie diesen zum Anlass für die Forderung zu nehmen, Rauschgift­handel und -nutzung zu entkrimina­lisieren. Der Staat darf um der Gesundheit seiner Bürger willen nicht vor den Drogenboss­en kapitulier­en. Vielmehr muss er gegen sie mit aller Entschiede­nheit vorgehen. BERICHT 384 KILO DROGEN IN OPLADEN . . ., TITELSEITE

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