Rheinische Post Mettmann

Hohe Beteiligun­g in NRW bei Türkei-Referendum

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DORTMUND (dpa) Am letzten Tag der Abstimmung­sphase für das türkische Verfassung­sreferendu­m haben sich Türken in Nordrhein-Westfalen noch einmal rege beteiligt. Schon vor Öffnung eines Wahllokals in Dortmund hatte sich dort gestern Morgen eine lange Schlange gebildet. Notfalls dürften die Wahlberech­tigten auch über die für 21 Uhr geplante Schließung hinaus ihre Stimme abgeben, sagten türkische Organisato­ren vor Ort.

Die Türken in Deutschlan­d konnten zwei Wochen lang bis gestern Abend über das umstritten­e Präsidials­ystem abstimmen, das Staatschef Recep Tayyip Erdogan anstrebt. Es würde seine Macht deutlich stärken. In der Türkei ist das Referendum für den 16. April (Ostersonnt­ag) anberaumt. Zum Ausgang der hiesigen Abstimmung sagte der Vorsitzend­e der Türkischen Gemeinde in Deutschlan­d, Gökay Sofuoglu: „Auch wenn einem das Bild vermittelt wird, es gibt viele Ja-Sager, rechne ich mit keinem eindeutige­n Ergebnis.“Er ging von einer höheren Wahlbeteil­igung als bei der türkischen Parlaments­wahl 2015 aus. „Viele Menschen interessie­rt, wie die Türkei in Zukunft regiert wird – nicht, von wem sie regiert wird“, sagte Sofuoglu.

Bis Donnerstag hatte nach türkischen Angaben bereits mehr als ein Drittel aller rund 500.000 Wahlberech­tigten in NRW in Konsulaten und im Dortmunder Wahllokal ihre Stimme abgegeben. Der Vizekonsul in Köln, Hikmet Armagan, hatte eine Wahlbeteil­igung von insgesamt mehr als 50 Prozent erwartet.

„Viele Menschen interessie­rt, wie die Türkei in Zukunft regiert wird –

nicht, von wem“

Gökay Sofuoglu

Türkische Gemeinde in Deutschlan­d

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