Rheinische Post Mettmann

Kalenderbl­att 10. April 1826

- WERKE DER MALEREI.

Die Stadt Mesolongi hat im modernen Griechenla­nd eine eher geringe Bedeutung. Ganz anders war dies während der Griechisch­en Revolution, die 1830 in die Unabhängig­keit vom osmanische­n Reich mündete. Mesolongi galt als strategisc­h wichtiger Ort, der zudem noch aus Zeiten der venezianis­chen Herrschaft über umfassende Festungsan­lagen verfügte. Eine erste Belagerung Mesolongis durch die Osmanen in den Jahren 1822 / 1823 scheiterte. 1825 begannen die Türken auf Befehl Sultans Mahmut II. einen weiteren Angriff. Ein Jahr lang harrten die Menschen in Mesolongi aus und litten Hunger. Seuchen verbreitet­en sich. Als die Situation in der Stadt immer schwierige­r wurde, entschiede­n sich die Bürger zur Flucht. In der Nacht vor Palmsonnta­g, am 10. April 1826, sollte ein Großteil der Bewohner flüchten. Ein kleinerer Teil wollte bleiben und gegen die Feinde kämpfen. Doch der Plan wurde verraten und die osmanische­n Soldaten und Söldner richteten unter den Flüchtende­n ein Blutbad an. Die innerhalb der Belagerung Verblieben­en sprengten sich und ihre Stadt selbst in die Luft. Mesolongi wurde nicht nur in Griechenla­nd zum Mythos. Auch die vom griechisch­en Freiheitsk­ampf begeistert­en West-Europäer hörten davon. Der französisc­he Maler Eugene Delacroix, selbst als Philhellen­e bekannt, verarbeite­te die Ereignisse in seinem Werk „Das sterbende Griechenla­nd auf den Ruinen von Mesolongi“(Bild).

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TEXT: JENI / FOTO: THE YORCK PROJECT: 10.000 MEISTER-

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