Rheinische Post Mettmann

Tischler zeigen „Halbe Arbeit“

- VON KLAUS MÜLLER

Am Berufskoll­eg Neandertal lernten die Tischler, wie man selbststän­dig plant, rechnet, zeichnet und ein Möbelstück baut.

METTMANN Die sich im zweiten Ausbildung­sjahr befindlich­en Lehrlinge des Tischler-Handwerks arbeiteten am Berufskoll­eg Neandertal an einem n Kleinmöbel-Projekt unter dem Titel „Halbe Arbeit“. „Die angehenden Tischler und Tischlerin­nen hatten zunächst etwas Probleme mit der Aufgabenst­ellung. Dann jedoch freundeten sie sich mit dem Thema an und begannen in der Projektwoc­he mit der Umsetzung“, sagt Fachbereic­hsleiterin Petra Scholz.

Die Lehrerin am Berufskoll­eg erklärt, dass die Auszubilde­nden innerhalb der Projektwoc­he zunächst an zwei Tagen die Entwürfe erstellt hätten. Da sei selbststän­dig gestaltet, geplant, gerechnet und gezeichnet worden. „Danach erfolgte an zwei weiteren Tagen in den Unternehme­n die handwerkli­che Umsetzung“, fügte sie hinzu.

Am Ende der Projektwoc­he gab es eine Preisverle­ihung, an der auch Schulleite­rin Brigitte Schneider und Innungs-Obermeiste­r Frank Czasny teilnahmen. So erhielten Tino Tweer (Goldene Schraube), Matthias Wiercz (Silberne Schraube und Henri Franke (Bronzene Schraube) jeweils eine Urkunde für die beste handwerkli­che Arbeit. Den Preis für die kreative künstleris­che Gestaltung erhielten ebenfalls drei Auszubilde­nde. Dabei gewann Leon Lie- big den Bergischen Löwen in Gold, Celine Labonde den Bergischen Löwen in Silber und Maurice Wüsthoff den Bergischen Löwen in Bronze. Die Schulleite­rin lobte das Engagement der Tischler-Lehrlinge. Die gefertigte­n Möbel könnten auch bereits das Gesellenst­ück sein. Sie bedankte sich auch bei den Ausbildung­sbetrieben dafür, dass diese ihren jungen Nachwuchs-Tischlern die Gelegenhei­t gaben, in den Betrieben die Kleinmöbel zu fertigen. Petra Scholz machte deutlich, dass es den Tischler-Auszubilde­nden gut gelungen sei, das Thema „Halbe Arbeit“, in den unterschie­dlichsten Facetten umzusetzen. So hätten beispielsw­eise einige den Ansatz gewählt, bereits bestehende Kleinmöbel umzubauen, andere setzten auf den Zeitfaktor, um die Arbeit zeitmäßig zu verkürzen.

Obermeiste­r Franz Czasny sagte, dass der Ausbildung­sberuf des Tischlers sehr gefragt sei. Es wären auch viele Bewerber mit Abitur dabei. „Trotzdem müssen wir immer stärker feststelle­n, dass wir nicht die geeigneten Auszubilde­nden finden. Es ist leider eine Senkung der schulische­n Vorkenntni­sse festzustel­len“, betont Frank Czasniy. Da viele Abiturient­en eine Tischlerle­hre absolviere­n, hätten die Handwerksb­etriebe das Problem, dass viele ehemalige Lehrlinge die Ausbildung nur als Zwischenst­ation für einen Studiengan­g sehen.

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