Rheinische Post Mettmann

Kameras sollen Polizisten schützen

- VON MILENA REIMANN

200 Bodycams sind ab Mai in Nordrhein-Westfalen testweise im Einsatz.

DÜSSELDORF Ab dem 1. Mai werden Polizisten in Nordrhein-Westfalen testweise mit Körperkame­ras im Einsatz sein. „Das Ziel ist, die Zahl der Angriffe auf Polizisten zu senken“, sagt NRW-Innenminis­ter Ralf Jäger. Fast jeder Polizist habe schon erleben müssen, dass ein Routineein­satz eskaliert sei. 2016 sei die Zahl der angegriffe­nen Polizisten in NRW über 20 Prozent gestiegen. Die 200 Kameras sollen an fünf Orten zum Einsatz kommen: Düsseldorf, Köln, Wuppertal, Duisburg und der Kreis Siegen-Wittgenste­in bekommen je 40 Geräte. So solle ein „bun- ter Mix an Einsatzort­en“von Großstädte­n über bekannte Problemvie­rtel wie Duisburg-Marxloh bis zum ländlichen Raum gewährleis­tet werden. Die Kameras werden am Oberkörper getragen und haben ein sichtbares Display. „So können die Beamten ihrem aggressive­n Gegenüber einen Spiegel vorhalten“, erklärt Jäger.

Der Landtag hatte im Dezember die rechtliche Grundlage für die Kameraeins­ätze geschaffen – auch in privaten Räumen. Gefilmt werden darf laut Gesetz nur, wenn im Einzelfall „eine konkrete Gefahr für Leib oder Leben“der Beamten oder eines Dritten besteht. Anders als in anderen Bundesländ­ern zeichnen die Geräte in NRW auch Ton auf. Die Polizisten müssen mitteilen, dass die Aufnahme gestartet wird. Nach zwei Wochen muss das Filmmateri­al gelöscht werden, es sei denn, es wird als Beweismitt­el benötigt.

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FOTO: DPA Solche Bodycams mit Display sollen die Polizisten schützen.

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