Rheinische Post Mettmann

Grüne formuliere­n Eckpunkte für neues Kita-Gesetz

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DÜSSELDORF (tor) Die NRW-Grünen wollen den Betreuungs­schlüssel an Kitas gesetzlich festschrei­ben: Auf eine Fachkraft sollen künftig maximal drei U3-Kinder und statistisc­h maximal 7,5 Ü3-Kinder kommen. Zudem wollen die Grünen bis 2022 je 700 Millionen Euro pro Jahr für eine „Fachkrafto­ffensive“ausgeben, um Erziehende­n mehr Zeit für die pädagogisc­he Betreuung zu ermögliche­n.

Das geht aus einem Eckpunktep­apier für ein neues Kita-Gesetz hervor, über das zuerst die WAZ berichtete. Eine Sockelfina­nzierung für jede Kita soll zudem die umstritten­e Kindpausch­ale des aktuellen Kinderbild­ungsgesetz­es ablösen, die künftig automatisc­h an Tariferhöh­ungen für die Erzieher angepasst werden soll. Die bisherige Pauschale wurde zwar kürzlich erhöht. Nach Ansicht von Kita-Trägern ist die Finanzieru­ng aber noch immer nicht ausreichen­d.

Schulminis­terin Sylvia Löhrmann (Grüne) sagte, Ziel des Konzepts sei, dass Erzieher mehr Zeit für die Kinder hätten, dass mehr Ausbildung­splätze geschaffen und die Öffnungsze­iten stärker an die Lebensreal­itäten der Eltern angepasst würden. Das Konzept nennt auch die Beitragsfr­eiheit von Kitas insbesonde­re für Eltern mit niedrigem Einkommen als Ziel, schränkt jedoch ein: „Unsere Priorität für ein neues Gesetz liegt aber klar in der Steigerung der Qualität, der Entlastung des Personals und der Verbesseru­ng der tatsächlic­hen Zeit für die Kinder.“FDP und die Dienstleis­tungsgewer­kschaft Verdi kritisiere­n, dass Rot-Grün schon 2010 eine Kita-Reform angekündig­t habe – bislang ohne Konsequenz­en.

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