TuS 96 geht hoch erhobenen Hauptes
Die Hildener Basketballer verabschieden sich mit einer Niederlage aus der 2. Regionalliga. Doch die Mannschaft von Cem Karal packt auch in Meckenheim noch einmal ihren Kampfgeist aus, bietet dem Gastgeber viel Gegenwehr.
BG Bonn-Meckenheim – TuS Hilden 88:76 (49:43). Für die Basketballer des TuS 96 endete die Saison, wie sie begann: mit einer Niederlage. Allerdings fiel sie nicht so knapp aus, wie viele im Laufe der Meisterschaftsrunde. Gleichwohl verlangten die Hildener auch diesmal dem Kontrahenten eine Menge ab. „Hilden gab nie auf und verabschiedete sich mit erhobenem Haupt aus der Liga“, konstatierten die Bonner auf ihrer Facebook-Seite. Der Abstieg aus der 2. Regionalliga ist also nach 22 Spieltagen besiegelt, und Cem Karal gesteht: „Er ist verdient. Wir haben so viele Partien verloren. Aber es ist schade.“Denn zu oft hatte der Spielertrainer personelle Probleme. Aus
„Er ist verdient. Wir haben so viele Partien verloren. Aber es ist schade“
Cem Karal
Spielertrainer TuS Hilden
verschiedenen Gründen fehlten immer wieder einige Akteure. Auf Dauer war das ebenso wenig zu kompensieren wie der daraus resultierende Trainingsrückstand.
In Bonn hatten die Hildener beim Anpfiff sogar nur fünf Spieler zur Verfügung. Der Grund: Andreas Samus, Michael Mulde und Alexander Blankenstein reisten gemeinsam in einem Auto an, fanden aber nicht direkt den Weg zur Halle. Irgendwie war das symptomatisch für diese Saison. Viel Gedanken brauchte sich Karal also nicht über seine Anfangsformation machen. Statt dessen musste der Spielertrainer gleich von Beginn an ins Geschehen eingreifen. Um so erstaunlicher war der Auftritt des TuS 96 im ersten Viertel. Nach zwei Minuten führten die Hildener mit 6:2. Wenig später glichen die Bonner zum 12:12 (5.) aus und übernahmen dann mit 17:15 (7.) das Kommando. Auf die Moral der Gäste drückte das jedoch nicht. Vielmehr legten sie einen 8:0-Lauf hin und gingen wieder mit 23:17 in Führung. Ende des ersten Viertels hatte das Karal-Team mit 25:21 die Nase vorne.
Auch im zweiten Durchgang drückten die Hildener der Begegnung ihren Stempel auf. Trotz eines offenen Schlagabtauschs lagen sie mit 41:35 (18.) vorne. In den letzten zwei Minuten vor dem Ende des Viertels drehten die Bonner aber plötzlich auf. Innerhalb von 60 Sekunden versenkten sie den Ball dreimal von der Dreier-Linie, kamen letztlich auf 11:0 Punkte. „Da hatten wir keine Antwort“, gestand Karal. Auch eine Auswirkung der Zonenpresse, mit der die Bonner nun verteidigten. Ein weiterer Dreier brachte den Hausherren die 49:43-Führung zur Pause ein.
Nach dem Seitenwechsel ging es dann Schlag auf Schlag. Der 45:51Rückstand (21.) der Hildener war noch überschaubar, doch in den nächsten vier Minuten fiel die Vorentscheidung. Das Meckenheimer Team drehte nun auf und trumpfte vor allem über die Flügel auf. Dazu zeigte die Mannschaft von Torsten Schierenbeck nun mehr Präsenz unter dem Korb, sicherte sich immer wieder den Offensivrebound. Ein 13:0-Lauf zum 64:45 (25.) war das Ergebnis des nunmehr sehr ent- schlossenen Auftritts der Hausherren. Ende des dritten Viertels sahen sich die Hildener mit 53:72 im Hintertreffen.
Um so beachtlicher war die Moral, mit der sich die TuS-Basketballer gegen eine deklassierende Abfuhr stemmten. Immerhin schafften sie es, sich wieder bis auf 76:85 (37.) heranzuarbeiten. „Genug war das nicht“, stellte Karal aber fest. Der Spielertrainer blieb auch in seiner Gesamtanalyse der Begegnung nüchtern: „Das war kein enges Spiel. Wir konnten nur in der ersten Halbzeit mithalten.“Gleichwohl fand Karal durchaus Lob für seine Truppe: „Wenn man bedenkt, welche Spieler wir aufbieten konnten, haben wir eine gute Leistung gezeigt.“