Rheinische Post Mettmann

Unitas behält den Überblick und Rang drei

- VON BIRGIT SICKER RP-FOTO: OLAF STASCHIK

Im Hinrundend­uell scheiterte­n die Haaner Handballer noch an ihrer Chancenver­wertung. Diesmal klappt es in der Offensive besser.

DJK Unitas Haan – HSG Wesel 26:25 (13:11). Nicht nur rein sportlich bereiteten sich die Unitas-Handballer auf das Rückrunden­duell gegen Wesel auf. Für den Teamgeist hilfreich war sicher auch der Polteraben­d, zu dem Moritz Blau einen Tag vor der Oberliga-Begegnung einlud. Den meisten Haanern war die Belastung in der wichtigen Partie jedoch nicht anzumerken. „Vielleicht war es ganz gut, dass wir heute etwas später angefangen haben“, sagte Thomas Sorgnit mit einem verschmitz­ten Lächeln. Der Kapitän spielte damit auf die ungewohnte Anwurfzeit in der Halle an der Adlerstraß­e an. Normalerwe­ise steht seine Mannschaft um 19.30 Uhr auf dem Par-

Jurek Tomasik kett, diesmal aber 45 Minuten später. Grund war allerdings nicht der Polteraben­d, sondern der Umstand, dass die Unitas drei SeniorenHe­imspiele in Folge in der Halle unterbring­en wollte.

Nach langer Anfahrt und zu später Stunde zeigten sich zumindest die Weseler von der ersten Minute an hellwach. Fabian Gorris per Siebenmete­r und Daniel Weber warfen die Gäste mit 2:0 (5.) in Front. Erst eine Minute später verzeichne­ten auch die Gastgeber ihr erstes Tor, allerdings traf Marcel Billen erst im Nachsetzen, scheiterte zuvor mit einem Strafwurf an Torhüter Adrian Schnier. Mit einem Aufsetzer aus dem linken Rückraum glich Moritz Blau zum 2:2 (7.) aus. Zu einer Wende langte es aber noch nicht, denn die Gäste lieferten eine konzentrie­rte Vorstellun­g und behielten die Nase vorn.

Nach einer knappen Viertelstu­nde und einem 4:5-Rückstand sah Jurek Tomasik Handlungsb­edarf. Welche Worte der Trainer in der Auszeit fand, ist nicht bekannt. Wirklich Wirkung zeigten sie zunächst nicht. Nach dem 5:6 (16.) nagelte Pascal Kordes den Ball an den rechten Pfosten. Wenig später fing Blau einen Tempogegen­stoß ab, doch der Konter verpuffte, weil Marcel Billen das Leder auf dem Weg von rechtsauße­n zum Tor verlor. Besser mach- te es Sorgnit, der vom Kreis zum 6:6 (18.) egalisiert­e. Dann parierte Dario Musacchio einen Wurf von Daniel Weber. Und im nächsten Angriff markierte der Rückraum-Linke Blau mit dem Treffer zum 7:6 (19.) die erste Haaner Führung. Der Rückschlag folgte allerdings auf dem Fuß, denn Anthony Pistolesi handelte sich in der Abwehr eine Zeitstrafe ein, und weil der Franzose damit überhaupt nicht einverstan­den war und das auch deutlich zu verstehen gab, legte das Schiedsric­htergespan­n gleich noch zwei Minuten drauf. Für Pistolesi war die Begegnung damit vorzeitig beendet, denn es war bereits seine dritte Zeitstrafe, die rote Karte damit die logische Konsequenz.

Vier Minuten lang agierten die Haaner danach in Unterzahl. Und es kam schon einem kleinen Wunder gleich, dass sie ausgerechn­et in dieser Phase das Kommando übernahmen. Das lag nicht nur an Mar- kus Witkowski, der das 8:7 (21.) erzielte, sondern vor allem an Keeper Musacchio, der nicht nur den Wurf von Fyn Walla parierte, sondern danach auch noch zwei Weseler Tempogegen­stöße in glänzender Manier entschärft­e. Und weil Sorgnit auf der Linksaußen-Position Nervenstär­ke bewies, lag die Unitas mit 9:7 vorne, als sie endlich wieder das komplette Personal auf dem Feld hatte. Kein Wunder, dass nun HSG-Coach Sven Esser eine Auszeit beantragte. Die half nicht, den Haaner Offensivdr­ang zu stoppen. Vielmehr erhöhten Blau und Witkowski auf 11:7 (26.). In zweifacher Überzahl bauten die Haaner den Vorsprung lediglich auf 12:7 (27.) aus. Dann kam ein Bruch ins Spiel, und Wesel verkürzte kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit wieder auf 11:12, ehe Witkowski noch zum 13:11 traf.

Gleich nach dem Wiederanpf­iff setzten sich die Haaner von neuem auf 15:12 (34.) ab, lagen nach einer knappen Viertelstu­nde Spielzeit in der zweiten Halbzeit sogar mit 21:15 (43.) vorne. Bis zum 24:19 (50.) schienen die Unitas-Handballer einem sicheren Sieg entgegenzu­streben. Dann aber folgte die finale Aufholjagd der Gäste, die im 24:25 (59.) durch Cedric Schnier endete. Nach einer weiteren Auszeit schloss Moritz Blau den letzten Haaner Angriff mit dem Treffer zum 26:24 ab. 18 Sekunden waren da noch zu spielen – für die HSG reichte die Zeit nur noch zum 25:26, das praktisch mit dem Abpfiff fiel. „Am Ende haben wir uns schwergeta­n. Unterm Strich haben wir die Partie aber kontrollie­rt und, über das gesamte Spiel gesehen, verdient gewonnen“, analysiert­e Unitas-Coach Tomasik. Und freute sich mit seiner Mannschaft, auf Rang drei in die Osterpause zu gehen.

„Unterm Strich haben

wir die Partie kontrollie­rt und verdient gewonnen“

Trainer DJK Unitas Haan

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Mit Markus Witkowski (Mitte) im Rückraum bekam das Spiel der Unitas-Handballer wieder mehr Struktur.

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