FRAGE DES STILS
Abgefrühstückt
Osterzeit heißt für viele auch Urlaubszeit. Dann drängen sich die Menschen wieder an jenem Ort, an dem es an sich zwanglos zugehen darf – und an dem dennoch so viel falsch gemacht wird. Hier unser Stil-Überblick zum Thema Frühstücksbuffet im Hotel.
Sie dürfen so viel essen, wie sie wollen, ohne negativ aufzufallen. Auch wenn es sechs Brötchen und ein Kilo Rührei sind. Von fragwürdigem Stil ist das nur dann, wenn Sie jene Mahlzeit in einem Rutsch vom Buffet an Ihren Platz bringen, dabei einen Essens-Turm auf einem überquellenden Teller balancieren und am Ende auch noch ein Drittel davon übrig lassen. Das Augen-Magen-Verhältnis ist ein gar trügerisches Ding. Also: mehrfach gehen! Vorteil: In der Zwischenzeit kommt vermutlich frisches Rührei.
Die Frage nach dem MehrwegTeller plagt viele, die sich möglichst gut benehmen wollen bei der morgendlichen Buffetschlacht. Wir denken: Es zeugt nicht unbedingt von Stil, immer und für jede neue Scheibe Käse auch einen frischen Teller zu nehmen. Schon aus Gründen der Nachhaltigkeit, weil die Geschirrberge ja irgendwo gespült werden müssen. Also: Wenn auf Ihrem Teller kein halbes Pfund Rührei mehr klebt (siehe oben), dann nehmen Sie ihn ruhig mit zur zweiten und dritten Runde. Brötchen und Brot haben Sie vermutlich eh mit gesondertem Teller oder Körbchen transportiert. Das ist klug.
Sich beim Hotelfrühstück ein kleines Lunchpaket zu machen, kann je nach Lokalität in Ordnung sein. Vor allem, wenn Sie ein Frühstücksmuffel sind, der erst zwei Stunden nach den Buffetzeiten feste Nahrung verträgt. Wer es nett beim Personal anmeldet, darf sich sicher ein Brötchen für später schmieren, ohne schräg angeschaut zu werden. Sie müssen ja nicht gleich versuchen, das halbe Kilo Rührei in einer Serviette aus dem Raum zu schmuggeln. IHRE STILFRAGE KÖNNEN SIE SCHICKEN AN STILFRAGE@RHEINISCHE.POST.DE NICOLE LANGE