Rheinische Post Mettmann

Beim Tanzen kommt die Fitness von allein

-

Morgens laufen zu gehen oder abends nach der Arbeit noch ins Fitnessstu­dio – das fällt vielen schwer. Am Wochenende muss sich dagegen kaum jemand aufraffen, im Club oder auf der Geburtstag­sparty zu guter Musik zu tanzen. „Musik ist ein wunderbare­r Überredung­skünstler“, sagt Prof. Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochs­chule in Köln. Warum also nicht den Club ins Fitnessstu­dio holen und mit anderen zu tanzbarer Musik Sport treiben, statt allein auf dem Laufband zu hecheln? Das hält nicht nur den Körper in Form, es schult auch Koordinati­on und fordert den Geist. Wir präsentier­en fünf Konzepte für fast jeden Musikgesch­mack. Sh’Bam und Bodyjam Der Platzhirsc­h in Sachen Gruppenfit­ness kommt aus Neuseeland. Les Mills ist mit dem Krafttrain­ing Bodypump seit 25 Jahren sehr erfolgreic­h, hat aber auch zwei Tanz-Trainings im Angebot. Für Einsteiger empfiehlt Phillip Mills, Chef des Unternehme­ns, Sh’Bam, ein 45-minütiges Tanz-Cardio-Workout zu angesagten Radio-Hits und Latino-Mu- sik. Bodyjam sei dagegen choreograp­hisch anspruchsv­oller. Getanzt wird dabei zum Beispiel zu HipHop-Musik. Les Mills gibt ein festes Workout vor, das alle drei Monate komplett erneuert wird. „Tanz ist ein hervorrage­nder Einstieg in dieweite Welt des Sports“, sagt Phillip Mills. www.lesmills.de/shbam.html Bolly X Nicht nur in Indien, auch in den USA und Europa haben BollywoodF­ilme mit ihren aufwendige­n Tanzszenen mittlerwei­le eine große Fangemeind­e. Wer die charakteri­stische Musik mag, kann sich beim Tanz-Workout Bolly X dazu richtig austoben. Die Choreograp­hien sind einfach nachzuvoll­ziehen, hüftbetont und sehr schnell - entspreche­nd hoch ist der Kalorienve­r- brauch. Die Anbieter geben ihn mit bis zu 800 Kalorien in 50 Minuten an. Vorausgese­tzt, man hält so lange durch. Bei der Fitnessmes­se Fibo in Köln wurde das Konzept aus den USA erstmals in Europa präsentier­t. http://bollyx.com Breakletic­s Peter „PetAir“Sowinski hat einen Traum: „Jeder sollte einmal im Leben Breakdance ausprobier­en.“Weil sich das aber kaum einer zutraut, holt der mehrfache deutsche Meister Breakdance in die Fitness- studios. Ihm fehlte bei Gruppen-Fitness der funktionel­le Aspekt. „Man schwitzt, aber die Muskeln werden für mich nicht ausreichen­d beanspruch­t.“

Seine Lösung: ein Functional Training nur mit dem eigenen Körpergewi­cht auf Basis einfacher Breakdance-Figuren zu Hip-HopMusik. Ausprobier­t hat er das zuerst bei seiner Mutter, heute gebe es 55 Trainer in sieben Ländern. Auch mit Fitnessket­ten ist er im Gespräch. Einsteiger sollten zwei Übungen beherrsche­n: eine Kniebeuge und Liegestütz­position je 20 Sekunden lang halten. http://breakletic­s.de Clubbercis­e Wo Clubbercis­e getanzt wird, sollte es dunkel sein. Das britische Gruppen-Fitness-Konzept schafft eine Disco-Atmosphäre im Fitnessstu­dio. Die Teilnehmer bekommen bunt leuchtende Stäbe, dann beginnt ein choreograp­hisch verhältnis­mäßig simples Ausdauertr­aining zu basslastig­er Clubmusik. Im Vordergrun­d steht der Spaß an der Bewegung. Ganz nebenbei verbrennt der Körper binnen 60 Minuten auch bis zu 600 Kalorien. Noch ein Vorteil: Im Dunkeln fällt es schwer, sich mit anderen zu vergleiche­n. Jeder bleibt bei sich, sollte aber auch selbst darauf achten, sich nicht zu überforder­n. Das Workout wurde bei der Fibo erstmals in Deutschlan­d gezeigt. www.clubbercis­e.com Bailaro Es darf gelacht und gejohlt werden: „Bei uns steht das Entertainm­ent im Vordergrun­d“, sagt Bailaro-Geschäftsf­ührerin Lilly Charlet. Die Trainer peppen das 60-minütige Tanz-Workout mit Showeinlag­en auf und motivieren Teilnehmer, auch mal laut mitzusinge­n. Charlet hat das Konzept mit ihrer Mutter entwickelt, die seit mehr als 30 Jahren als Fitnesstra­inerin arbeitet. Auch trainingst­echnisch ist es durchdacht: „Nach zwei Songs, zu denen wir uns warm machen, wechseln sich eher ausdauerbe­tonte Choreograp­hien mit Muskeltrai­ning ab.“Dabei wird der Körper einmal von oben nach unten beanspruch­t.

Anders als bei anderen TanzWorkou­ts kommen beim Bailaro auch Tanzschrit­te aus den 50er- und 60er-Jahren zum Einsatz. www.bailaro.de

 ?? FOTO: LES MILLS/DPA ?? Anspruchsv­olle Choreograf­ie: Bodyjam von Les Mills wird zu Hip-Hop-Musik getanzt.
FOTO: LES MILLS/DPA Anspruchsv­olle Choreograf­ie: Bodyjam von Les Mills wird zu Hip-Hop-Musik getanzt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany