Hochdruck in der Lunge
Eine sogenannte pulmonale Hypertonie muss vom Arzt immer genau abgeklärt werden.
Die Ursachen können vielfältig sein.
Unser Leser Uwe K. (49) aus Grevenbroich fragt: „Mein Hausarzt hat mich zum Kardiologen geschickt, weil er ein unklares Herzgeräusch gehört hatte. Mit einer Ultraschalluntersuchung des Herzens sollte die Ursache geklärt werden. Der Kardiologe sagte, er könne nichts Schlimmes finden, was dazu passt, dass ich keine Beschwerden habe. Im Befund las ich dann jedoch von einer geringen pulmonalen Hypertonie. Im Internet wurde das als Lungenhochdruck erklärt. Muss ich dann nicht wie bei einem normalen Bluthochdruck Medikamente einnehmen?“ Heribert Brück Wie Sie richtig recherchiert haben, bezeichnen wir Kardiologen einen erhöhten Druck in der Lungenschlagader – in der das sauerstoffarme Blut aus dem Herzen in die Lunge fließt – als pulmonale Hypertonie. Sowohl deren Ursachen als auch Ausprägung können vielfältig sein. Das können sowohl Lungenerkrankungen sein, aber auch eine Schwäche der linken Herzkammer oder ein Herzklappenfehler. Ein besondere Form ist die pulmonale Hypertonie durch Blutgerinnsel, die sich in der Lunge festsetzten, was wir als Lungenembolie bezeichnen. Es gibt jedoch auch Formen der pulmonalen Hypertonie, bei der keine anderen Erkrankungen zu finden sind. Für das weitere Vorgehen ist es deshalb wichtig, die Ursachen zu kennen. Aus Ihren Angaben schließe ich, dass alle diese Ursachen nicht vorliegen.
Im Falle von Lungenembolien wäre dann etwa tatsächlich eine Operation die Behandlungsmethode der Wahl, wobei damit die Gerinnsel entfernt würden, was zu einem besseren Blutfluss und einer Abnahme des erhöhten Druckes führen würde. Sollte eine Schwäche der linken Herzkammer vorliegen oder ein Herzklappenfehler, so sollten zunächst diese Erkrankungen behandelt werden, weil das auch die Situation in der Lungenschlagader bessern würde.
Bei der pulmonalen Hypertonie ohne erkennbare Ursache können verschiedene Medikamente, oft auch in Kombination, eingesetzt werden. Es handelt sich dabei um Medikamente, die
Wenn der Patient beschwerdefrei ist,
dann muss die Erkrankung gar nicht
behandelt werden
nichts mit den Substanzen zu tun haben, die bei einem Bluthochdruck, einer arteriellen Hypertonie, eingesetzt werden. Diese Behandlung wird oft in spezialisierten Zentren eingeleitet und auch kontrolliert.
Ein wichtiges Kriterium für die Behandlung ist jedoch in jedem Fall, ob der Patient Beschwerden hat. Am häufigsten klagen diese Patienten über Luftnot bei Belastung oder, in fortgeschrittenen Fällen, schon in Ruhe.
Wie Sie schreiben, sind Sie ja erfreulicherweise beschwerdefrei. Eine gering ausgeprägte pulmonale Hypertonie bei einem beschwerdefreien Patienten hat keinen Krankheitswert und muss auch nicht behandelt werden.