Rheinische Post Mettmann

Zu viel Müll und Wildwuchs im Quartier

- VON VALESKA VON DOLEGA

Mettmann-Ost soll attraktive­r werden. Möglichkei­ten dafür gibt es genug. Das wird bei einem Rundgang deutlich.

METTMANN Eine Brücke wolle man schlagen, Kontakt zu Nachbarn im Areal finden und sich gemeinsam das Umfeld anschauen. „Alles gute Gründe für den ersten Quartierss­paziergang“, wie Helmuth Spathmann, Leiter des Begegnungs­zentrum des DRK, sagte. Zusammen mit Kollegin Susann Ribbert hatte er zum Termin eingeladen.

„Letztlich geht es darum, das Quartier lebenwert zu erhalten“, sagte Susann Ribbert. Dazu zählen für die DRKler eben nicht nur das DRK-typische Angebot niedrigsch­welliger Hilfen. Sondern beispielsw­eise ein Verbindung­spunkt zu Mitarbeite­rn der Verwaltung zu sein, wenn Gehwege zugewucher­t und deshalb schlecht mit Rollator oder Kinderwage­n benutzbar sind oder bestimmte Ecken als etablierte Wildmüllpl­ätze schlimm ausschauen - und sich keiner zuständig fühlt. Zwei Beispiele dafür sind Wertstofft­onnen hinter den Supermärkt­en vis-a-vis Georg Fischers oder verdreckte Zugänge.

Zusammen mit Sirin Yilmas, Vorsitzend­e der Ditip-Gemeinde, Gemeindegl­iedern und anderen interessie­rten Bürgern, begleitet von Polizeibea­mten Elmar Graé, allerdings ohne einen Mitarbeite­r der Stadtverwa­ltung, zog die etwa 30 Leute starke Gruppe zum knapp zweistündi­gen Spaziergan­g los. Start war an der Bahnstraße. Schon auf dem Weg der Haltestell­e „Stadt- wald“eine mit Graffiti beschmiert­e Betonwand. „Könnte da nicht die Künstlerin, die schon den Ömjang so hübsch gestaltete, aktiviert werden?“, fragte eine Mitgängeri­n. Dass eine Felge bereits wochenlang im Gestrüpp liegt, „nervt“ebenso wie die vielen Glassplitt­er zerschmiss­ener Bierflasch­en auf dem Gehweg. Richtiges Ärgernis, so der Tenor aller Beteiligte­n, ist die Fußgängera­mpel an der Bergstraße/Koenneckes­traße: „Die Grünphase dauert acht Sekunden“, zählte der Polizeibea­mte mit. Eine Zeitspanne, in der vor allem Senioren kaum die Straße passieren können. „Ein Programmie­rungsfehle­r“, vermuteten die Quartiersg­änger. Zumal, da die Autofahrer nicht direkt losfahren, sondern ebenfalls bei Rotlicht warten. „Da könnte man doch längeres grün bei den Fußgängern geben“, sagte Mitgängeri­n Lilli Kreutzer.

Zusammen mit einem Verwaltung­smitarbeit­er hatte Susann Ribbert einen Katalog erarbeitet. Gibt es genügend öffentlich­e Toiletten, abgesenkte Bürgerstei­ge und Querungshi­lfen? Sind Bushaltest­ellen mit Schutzdach und Bank ausgestatt­et, sind Wege begehbar und wie sieht es mit der Versorgung durch Supermärkt­e und Discounter aus? Vor allem bei letztem Stichpunkt konnte die DRKlerin einen positiven Haken setzen. An anderen Stellen muss einiges getan werden, um das Quartier Ost aufzuhübsc­hen.

Solche Quartiersg­änge mit Bürgerbete­iligung soll es in Zukunft weiter geben. Nächster Termin ist am 15. Mai, 16.30 Uhr, am Goldberg.

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RP-FOTO: DIETRICH JANICKI Zu kurz – die Ampelphase dauert nur acht Sekunden.
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RP-FOTO: VON DOLEGA Überfüllte Wertstofft­onnen ziehen „Wildmüller“an.
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RP-FOTO: VON DOLEGA Beliebte Ecken für Müll sind abseitige Treppen.

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