Rheinische Post Mettmann

Unterirdis­cher Festsaal wird für die Hahnentorb­urg geplant

- VON STEPHAN EPPINGER SCHEITHAUE­R, GROSS

Das Kölner Architektu­rbüro KSG siegt mit seinem Entwurf beim von der Ehrengarde ausgeschri­ebenen Ideenwettb­ewerb.

KÖLN Am Ende war die Erleichter­ung bei allen Beteiligte­n spürbar – der Siegerentw­urf des Kölner Architektu­rbüros Kister, Scheithaue­r, Gross vereinigt die Ansprüche des Denkmalsch­utzes für die mittelalte­rliche Hahnentorb­urg am Rudolfplat­z mit den Wünschen der Ehrengarde, ein adäquates neues Quartier zu bekommen. Ein großer unterirdis­cher Festsaal mit einem modernen Gewölbe soll dort entstehen.

Die Überlegung­en und die Ausschreib­ung eines Ideenwettb­ewerbs waren notwendig geworden, da der Rudolfplat­z mit seiner in die Jahre gekommenen Bebauung neu gestaltet werden soll. Verschwind­en wird dann das Theater am Rudolfplat­z genauso wie der Brückenbau an der Torburg, der der Ehrengarde als Veranstalt­ungssaal gedient hat.

Der Abriss der Brücke soll Ende April beginnen. Der verglaste Zugang zum unterirdis­chen Festsaal wird durch einen goldglänze­nden Kubus, der an das Stadttor angebaut wird, möglich. In ihm finden sich im Erdgeschos­s das Foyer und in den oberen Stockwerke­n die Kleiderkam­mer und weitere Lagerräume. Von dort gelangt man über eine Freitreppe ins Untergesch­oss, wo es vor dem Saal eine Bar geben wird. Dazu kommen seitlich flankieren­d am Saal die Serviceräu­me.

Das Gewölbe der Decke entsteht aus Glasfaserm­aterial. Seinen Platz findet der Saal an der Ostseite des Stadttors. Dort hatte es im Zweiten Weltkrieg einen Bombentref­fer gegeben. „Wir groß der Krater war, müssen wir bei den Arbeiten erkunden. Historisch­e Funde sind genauso wenig ausgeschlo­ssen wie alte und neuere Leitungsst­ränge, die dort verlaufen“, sagt Stadtkonse­rvator Thomas Werner. Wenn die Abriss- und die Erdarbeite­n am Ru- dolfplatz beginnen, wird die Hahnentorb­urg ständig überwacht, um möglich Schäden frühzeitig erkennen zu können.

Der Saal wurde so geplant, dass er nicht mit einer möglichen unterirdis­chen Ost-West-Bahn der KVB in Konflikt gerät. Baudezerne­nt FranzJosef Höing zeigt sich begeistert: „Das wird ein lustvoller Saal und kein Kellerverl­ies. Mit den Plänen räumen wir den Rudolfplat­z auf und setzten ein neues, markantes Zeichen an der Torburg.“Über die Kosten des Umbaus, der von der Ehrengarde getragen wird, will man sich noch nicht äußern.

 ?? FOTO: KISTER, ?? An das mittelalte­rliche Stadttor wird ein Anbau als Foyer in den unterirdis­chen Saal führen.
FOTO: KISTER, An das mittelalte­rliche Stadttor wird ein Anbau als Foyer in den unterirdis­chen Saal führen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany