Westen will Syrien-Konflikt mit Russland lösen, aber ohne Assad
LUCCA (dpa) Die USA und ihre wichtigsten Verbündeten wollen Russland zu neuen Verhandlungen über eine Lösung des Syrien-Kriegs bewegen. Sie verlangen von Moskau aber den Bruch mit Präsident Baschar al-Assad. Die G7-Außenminister drängten die russische Regierung bei ihrem Treffen im italienischen Lucca zur Kooperation, verzichteten aber auf Druckmittel wie neue Sanktionen.
Russland müsse sich entscheiden, ob es sich mit den USA und ihren Alliierten oder mit Assad, dem Iran und der Hisbollah verbünden wolle, sagte US-Außenminister Rex Tillerson, der zu Gesprächen mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow nach Moskau weiterreiste. Lawrow trifft sich allerdings am Freitag demonstrativ mit Vertretern Syriens und Irans.
Die G7 unterstützten den Vergeltungsschlag der USA für den mutmaßlichen Giftgasangriff des syrischen Regimes auf einen von Rebellen kontrollierten Ort. US-Präsident Donald Trump telefonierte dazu gestern mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und der britischen Premierministerin Theresa May. Merkel betonte gegenüber Trump, nach der „nachvollziehbaren US-Reaktion auf den grausamen Chemiewaffeneinsatz“müsse alles unternommen werden, um den Befriedungsprozess voranzubringen. Russlands Präsident Wladimir Putin stimmte einer Untersuchung des Vorfalls durch die Vereinten Nationen gestern zu. „Wir gehen davon aus, dass derartiges Vorgehen offiziell geklärt werden soll“, sagte der Kremlchef.